Dienstag, 2. Januar 2018

Die Richtschnur

Der Widerstreit
im Gemüt
einer
aufmüpfigen
wilden Horde

Auch ohne
daß man
die Richtschnur
über sie
setzen kann
auch was
im Innern wer
das Machtwort
reden kann
die Kerle
müssen gerügt
gesenkelt sein

Bedenken

Wenn es
Innen nachtet
bedenken
muss man
in welcher
Kleidung
man erwachen
will

Blank gehobelt

Jeder auch
der Selbsternannte 
Fürst wird
nach seinem
Ende blank
gehobelt 

Die Feder

Auch derjenige
der die Feder
für die
Partitur 
in seinen
Händen hält kann
des unaufhörliche
Sagen der
Seele nicht
in seinem
Besitz nehmen

Nacht durch das Fenster

Unbeweglich
in den
Lacken
auf dem
Bett
auf dem
Bauch liegend
darin
verankert
wird ein
Luftzug
der Nacht
durch das
Fenster
zum Leibhaftigen
mit Todesangst
zum gellenden
Schrei

Fremd gehen

Der Unterdrückung
einer Staatsmacht
einem Volk
dass mit
sich selbst
fremd gehen will 

An einem Regentag

Das Spiel
der Kinder
wer die
Murmel
aus Langeweile
an einem
Regentag
unter dem
Dach auf
dem Wollteppich
am weitesten
wirft der
darf das
Mädchen 
auf seine
roten Lippen
küssen  

Dem erzieherischen Korsett

Der Feldherren
Pädagogik
in welcher
man sich
selbst und
die Nachfahren
sie nicht
dem freien Sinn
untergebracht
dem erzieherischen
Korsett
dem Gefängnis
der Staats
und spirituellen
Macht

Schweigend
entwichen
die Narben
bleiben einer
eigenen
wortlosen
schambesetzten
Geschichte 

Den Nachwuchs

Dem Urbild
die Frau
die ihre
Schönheit
nicht preis
gibt

Nach innerem
Gesetz
den Mann
nimmt
dem sie
die Vaterschaft
aufsetzt

Den Nachwuchs
dem ewig
Verliebten
zum Muttern
übergibt 

Haut in rosa

Kein Hilferuf
nur sein
tiefer Atem
dem verlorenen
Kinde im Innern 
zur Lebenswärme 
die Umarmung
damit seine
Haut in rosa
erblüht
seine geschlossenen
Augen und
das Zittern
seiner Lippen


Kein Entrinnen

Nie erwachsen
im Innern
zur Gestalt
da wo das
Fremde
spinnenartig
unter der 
Decke des
Gemüts webt
sich verwandelt
zum giftstachligen
Frosch seinem
stummen 
Fluch aus
dem es kein
Entrinnen gibt

Wie verdorrendes Gras

Das Kindsein
vom Krieg
und Totschlag
in den Gebieten
ohne den
Schutz von
Familie
und Eltern
überlassen
der Obdachlosigkeit
dem Hunger
dem Sterben
wie verdorrendes
Gras

Landschaften

Auf jeder
auf Reise
auf den
Geleisen
durch unbekannte
bekannte
Landschaften
der Innenwelt

Niemand
kann wissen
wohin
und dann
hält der
Zug mitten
im Tal
fährt nicht
mehr weiter
im Traum