Weisse Rosen
in der Hand
die verblassen
im atomaren Staub
Die Frauen
wussten
dem Gepräge
seiner Eigenschaften
die zu seinem Wollen
und Handeln
noch vor seiner Wahl
später und bis heute
zum Ausdruck
gekommen sind
der andere
zog im Ausland
gegen die Rassenhasser
in den Krieg
daheim in seiner Klause
schrieb er seine bösen
Vorhersagen auf Papier
die Rosen gepflegt
im Garten
als Maßnahme
und Wehrburg
gegen eine Gemeinschaft
die sich um
die unteilbare Menschenwürde
nicht kümmert
das Schöne
in der Natur
vom blauen Himmel
dem paradiesischen Erschauern
von heiliger Ahnung
und Erbauung
dem Wort und Bild
Freund und Feind
beide sollen sich umarmen
bis heute gibt es
Verbrechen gegen Unschuldige
Frauen und Kinder
Not
Vergewaltigung
Vertreibung
Unterdrückung
Folter und Misshandlungen
den tagtäglichen Totschlag
von Männern an Frauen
wir wollen uns
und anderen eindeutig wissen
was böse ist was gut
wir haben in allem verlernt
Angst und Furcht
zu haben
vor jedem unbedachten Wort
vor jeder Verachtung
zur eigenen bösen Tat
uns zu fürchten
vor uns selbst
an: das zusammen, der Kulturzeit
In der Provinz Xinjiang sind muslimische Minderheiten seit 2017 Folter, Unterdrückung und kultureller Assimilation ausgesetzt. Zudem hat China ein komplexes System willkürlicher Inhaftierungen aufgebaut: den Menschen wird vor ihrer Verhaftung der Reisepass abgenommen, weil sie des «Terrorismus» oder «Separatismus» beschuldigt werden, aber auch wegen so banaler Dinge wie der blossen Tatsache, dass sie reisen oder ihren Kindern eine Ausbildung im Ausland bezahlen. Andere werden allein aufgrund ihrer Religion oder ihrer ethnischen Herkunft eingesperrt. «Sie wollen unsere Identität, unsere Kultur und unsere Religion auslöschen. Ich hoffe, dass alle sehen, was in unserem Heimatland passiert», sagte ein Zeuge gegenüber Amnesty.