Freitag, 4. Dezember 2015

kein Licht

Es war kein Licht
Es war kein Wort

Da war die Zeit dem Nichts 
an jenem Ort 

Alles was da ist und war
geht an ihrem Geländer

Es geht das Dasein da 
dort ihr auf und nieder



Dein allererstes Wort war Licht: Da ward die Zeit. Rainer Maria Rilke

die Blüte


Welt als Spiegel
dem Gemüt

Es ist alles Seele 
dem Auge festem Hort

Im Grunde
geht die Blüte auf 

In die Sonne
in das All in uns gerichtet




Mag auch die Spiegelung .. oft uns verschwimmen: Erst in dem Doppelbereich werden die Stimmen ewig und mild. Rilke

mit Früchten

Ein Bote
kommt mit
dunklem Lichte

Und bietet
Dir  den Traum
aus jenem Buch der Zeit

Er wird
in Dir zum Baum
mit Früchten


Voll beladen
nicht nur Dir
den andern auch





"... ein Engel, welcher dich genießt, ist Traum ..." Rilke

zum Tage

Es gibt
kein Du
dem Morgen

Alles das was ist
in dem wir sind
ist ein Moment
von Wirklichkeit
was sein wird
bleibt uns verborgen

Die Welt
spannt den Spiegel auf
in unserem Sehen
unserem Schauen
nur unser Gemüt
taucht auf
aus dunkler Nacht
zum Tage
unter alle anderen




DU bist die Zukunft, großes Morgenrot über den Ebenen der Ewigkeit. - Rainer Maria Rilke -

im Moment

Das Ewige
ist uns
im eigenen Sein

Geht man in sich
in das Ferne
Fremde
wartet uns da
die Wahrheit
im Moment

Die Zeit
behütet uns
zur Demut
uns selbst 
zu genügen

Mit den Gedanken
das was uns
überschreitet
damit nicht
zu hadern
zu streiten


So biegt
die eigene Zeit
uns täglich
zärtlich ins zurück
dass wir im
eigenen Nichts
zur Ruhe
zum Frieden kommen




Dieses ist das erste Vorgefühl des Ewigen: Zeit haben zur Liebe. Rainer Maria Rilke  140.

ein unsichtbarer Stern

Das Brot
gleicht einer Rose
das von der Welt
dargereicht
eine Blume bleibt

Von innen wärmt
eine Sonne
ein unsichtbarer Stern
in Not
im Krieg
zu aller Niedertracht
auch wenn nur
für einen Augenblick
das Brot des Lebens
dass das Gemüt
von einer Seele nährt
die uns allen bleibt






Es gibt Augenblicke, in denen eine Rose wichtiger ist als ein Stück Brot. Rainer Maria Rilke

ცარიელ უდაბნოში

კაბა არ
ტყის
დაცემის
მთები
განგმირავდნენ
ლოდი იგი
რომ ქვეყანაში
ადამიანის მიერ
იმ
ცარიელ უდაბნოში







man-made

The dress
the forest
falls from
the mountains
drilled through
the stone
the country
man-made
in a
empty desert



das Land

Das Kleid
der Wald
fällt von
den Bergen
durchbohrt
der Stein
das Land
von Menschenhand
in eine
leere Wüste



dem Köstlichsten


Darin besteht
menschliche Wärme
dass man nicht
einem Begriffe
den anderen Willen
sich ihm
unterstelle

Einsamkeit
die Langeweile
dem Köstlichsten
zum Gemüt
der Sterne
aus dem All
der Segen

Wenn die Seele
das Gemüt umfasst
das eigene Wesen
berührt und
mit seinem Sagen
mit seinem Reden
das zerbrechliche
Leben beschützt
und bewacht


Darin besteht die Liebe: Dass sich zwei Einsame beschützen und berühren und miteinander reden. Rainer Maria Rilke

d'adieu

La mélancolie éternelle
d'adieu
de idyllique
de la petite enfance



childhood

The eternal
farewell
from dreamlike
childhood



Abschied

Der ewige
Abschied
aus traumhafter
Kinderzeit



paber

sõnad
laua ümber
tõi
mida
pärit kõigi huultel
ilma austus
ees teised
paber
igavesti
kogutavad
soovivad olla



words

words
around the table
handed
which
from everyone's lips
without respect
in front of others
the paper
forever
collected
want to be



für ewig

Worte
um den Tisch
gereicht
die sich
aus aller Munde
ohne Respekt
vor anderen
ins Papier
für ewig
gefasst
sein wollen





vom Übermass

Den Besitzenden und anderen 
ist und war das eigene Hab und Gut 
es zu behalten 
wesentlicher als irgend etwas 
vom Übermass der Dinge 
zu teilen

Kristalle

Der Begriff
von Liebe
braucht Menschen
die auch ohne ihn
Kristalle
im Gemüt
der Seele 
ernten

som en tyv

i dagbogen
barndom
på forkullede skrifttype
fortolke de linjer
af ejendommen
konvertible ansigt
som en tyv
at undvige



evade

In the diary
childhood
on charred font
interpret the lines
to the property
the convertible face
as a thief
evade



ein Dieb

Im Tagebuch
der Kindheit
auf verkohlter Schrift
die Zeilen deuten
um der Eigenschaft
dem wandelbaren Gesicht
als ein Dieb
auszuweichen



der Sinn

Das Leben ist der Sinn 
darin wir sind 
und ihm nicht anders können