Mittwoch, 1. März 2017

Mit Andacht und grossen Augen

Nonnen
im Kloster
wissen
die Hintertür
da wo
Erwachsene
als Engel
verkleidet
und keine sind

Die Kinder
aus ganzer
Seele 
mit Andacht
und grossen Augen
singen

Im malerischen dazwischen

Zum japanischen
Holzschnitt
das weisse
Blatt verweigert
der Bergspitze
das Zentrum
im malerischen
dazwischen
Landschaft und

Kirschblüten 
Pracht


Das was gewesen im eigenen Sein

Die Gemeinschaft
zu einer Stimme
zu vereinen
aus Notation
und Text
noch in
die Vergangenheit
eine Runde
drehen um

Das was
gewesen im
eigenen Sein
mit anderen
auf die
Bühne zu
bringen

Den roten Faden durch die Zeilen

Die Stimme
erheben
den roten
Faden durch
die Zeilen
mit Gesang
zu beleben

Um grüne Sonnen

Die Landschaft
wittert Blut
und Krieg
um grüne Sonnen
Pflanzen gebräunt
an Aschewolcken
hilflose enthauptete
Gesichter irren
schreiend durch
die Tagnacht 
einher


Ertrunkener Wortfetzen

Im Eimer
das Blutwasser
ertrunkener
Wortfetzen
von Lippen
deren Klagen
und Bitten
im letzten
Atemzug
erstarb


Vor dem Fenster auf dem Platz

Wir haben
dem Untier
in uns
damit nicht
gerechnet
unsere Kinder
wanden das
Messer durch
ihr Rückgrat
durch den
Bauch wie 
besessen
ihr Denkmal
ihr Gerippe
Fischgeräte gleich
vor dem Fenster
auf dem Platz

Ohne ein Laut vom Himmel

In dieser Zeit
wo die innere
Gewalt die
Selbstachtung
von den Knochen reisst
ist man der
Selbstzerfleischung
ungeschützt
ausgesetzt
entblösst
im eigenen
Gemüte

Das Endliche
tropft als
Regen verblasster
Zeiten als Zumutung
auf das zerfallende
von Unmut am
Leben auf das
Gesicht eigener
Geschichten
uns entgegen

Der Sonne dem
Mond den Sternen
ein irgendwo
hinter verwüsteter
Landschaft
giftigem Dunst

Die Frauen tragen
stumm nach der
Arbeit ihre Träume
ungelesen zum
Abend zur Nacht
nach Hause

Heute fielen
die Vögel
ohne ein Laut
vom Himmel