Dienstag, 7. März 2023

Verbot

"Es ist verboten nicht zu träumen"

An dieses Verbot
wird sich niemand halten
der seine eigenen Träume
auf dem Gasherd
tagtäglich selber braut 

Worte

Worte 
zur Feder
in der Hand
sie wollen nicht 
ihre blutigen Wellen
zur Befriedung
ihrer Wünsche
auf keuschem Blatt
aufgeschrieben
haben

Pause

Das Gemüt
voll von Erinnerungen
voll von Träumen
im Drama
der Seele 
die endlose Pause
am Ende 
des wirklich
erlebten Lebens
beim letzten
Atemzug

Die Seele

Die Seele ist unergründbar
damit muss sich das Gemüt
das Bewusstsein des Menschen begnügen

Leben

Das Leid
die Not
gehören
zu einem
wahrhaftigen 
Leben 
dazu

Zwischen den Ufern

Allein
durch
eine breite
Furt

auf dem
Asphalt

zwischen
den
Ufern

der Landschaft
im Nichts

Im Kellerraum

Erwachsene
Schüler
im Kellerraum

der Unterweisung
der Losung Wort
am Ende wissend

dass sie
ein Beisammen
nicht hatten

Steingeburt

In der Schlucht
die Strasse

verworfener
Steingeburt

mit eigener
Hand losen
Gesteins
dahin
zu Fall
gebracht

dass den
Nächstfolgenden
warnt

in die Tiefe
des Gemüts kein
durchkommen ist

Auf der Flucht

Der Müdigkeit
in
Gefahr

dem wird
der Schwache
zum Tor

der Einfall
der Hornissen
aus dem Baum
im Reben Kranz

auf der
Flucht

die Schwärze
der Tiefe
unheimlicher
Macht

Vor der Nacht

Vor der Nacht
der Totengräber
über die
Grenze
ruft

mit seiner
Haut zu
bezahlen

kein Rat
wäre
teuer genug

dem nächsten
Tag
das eigene
Leben

mit einem Zauber
bewahren
zu können

Hand in Hand

Ich gehe 
mit meiner Angst
seit meiner Kindheit
Hand in Hand
ich habe das fürchten
vor mir selbst gelernt
von einem Gott
aus den Schriften
und aus 
den Überlieferungen 
geliehen
sind die Predigten
der Reden voll
alle Menschen
sind der unteilbaren Würde

Den Reigen

Kinder
scharen
sich um
einen

noch
nicht
erwählten
imaginären
Vater

der den
Reigen
der Melodien
in ihrem
Gemüt
mit ihnen
be-üben wird

Gesichter der Unfehlbaren

Berichte
von Vergangenem
ihrer Zuneigung

heute den
Spott in
die Gesichter
der Unfehlbaren
zeichnet

nicht von
jenen die
an schlichter
Bewegung

das eigene
Leben
befristet
lassen mussten

Die Nacht der Stadt

 Speisung

als Trost

denen
die allein
die Nacht
der Stadt
bevölkern

zum Schein

mit den
besten
Speisen

Schuldner
eigenen
Seins

die ihre
Einsamkeit
nicht ertragen

Die Wachen

Im Saal
sinken
die Müden
in den
Dämmerschlaf

die Wachen
bleiben
dem
Erzähler
an seinen
Lippen
hängen

mit Häme
den anderen

bis dass das
letzte
Wort alle
zurück
in die
Nacht
entlässt

Hunger

Gegen
Abend
am Kiosk vorbei
den Hunger
stillen

die Treppen
im Hausgang
hinauf
aus einem
Abfallkübel

Obdachlose
die einen
Anspruch
darauf
haben

der Suche
nach weggeworfenen
Resten