Donnerstag, 5. Mai 2016

den Schweiss

Unter dem Kirchdach
wohnen ein
paar Fledermäuse
und ein paar Motten
die den Schweiss
filtern von ein
ein paar Frommen

das ganze Leben

Wir schützen uns
in der Gemeinschaft
vor innerer
und äusserer Gefahr

Keiner kommt
darum herum
das ganze
Leben
so wie es ist
alleine
von innen her
zu erfahren

den Stein

Auch wenn man
von Kunst gar
nichts versteht
früher war
das Schöpferische
ein sakraler
heiliger Akt

Den Stein
das innere
Wesen
muss man
mit Hammer
und Meissel
behauen

So schmerzhaft
es am eigenen
Leib erfahren wird
wenn man
sich in den Stein
gehauen formt
und schlägt
als Gebet

das wirklich Grosse

Es ist landauf
landab noch nicht
bekannt
zwar haben
sich einige
zum Ebenbild
in Wort
und Macht
gemacht
das wirklich
Grosse
hat uns
von innen her
mit der
Welt die
uns nährt
uns leiden lässt
wachsen lassen
und verbunden

flach gemalt

Bildnisse
auch flach
gemalt
haben
alle einen
historischen
Hintergrund

Irrweg

Erkennt man
seinen Irrweg
möchte man
den Weg
ganz neu
beschreiten
es genügt
die Einkehr
mit Demut
wird sich
das Neue
wie von selbst
sich zeigen

die Kritik

Seltsam
wenn der
Vater
auf die
Kritik
seines Kindes
innehält

ein scharfes Auge

Den Beamten
darf man
nicht über
das Maul fahren
sie haben
ein scharfes
Auge
auf uns
gerichtet

Wanderer

Der ewige
Wanderer
hat sich ein
Haus gekauft


dem Kaiser

Der Auserwählte
hat das Blut
am Türrahmen
abgewaschen
er ist dem
Kaiser treu
geworden


am Fluss

Der Nachbar
ist umgezogen
in den braunen
Fluten am Fluss
schwimmen
Tische und
Schränke
die auf der
Strasse lagen
langsam in
den Wellen
davon

auf Besuch

Die Ahnen
wenn sie
von innen
auf Besuch
kommen
sind dankbar
wenn man
sie lernt
inne zu halten