Donnerstag, 3. August 2017

Eine Übergabe

Die Traumdeuter
verlieren ihr
Gesicht

Sie verlangen  
Brot 
durch die
Entlastung
ihrer Konflikte
in der
Übertragung 

Wüschen 
sich eine
Übergabe
zu einem
anderen

Dem seine
Seele
ein Fetzen dem
in Handarbeit 
gestickten 
Hemd

Bei jedem Wetter

Krankheiten 
kann man
nicht 
ausweichen 
den eigenen 
Arzt in
uns drin
bei jedem 
Wetter zu
Hilfe rufen 

Fliegst Du fort

Dich wie
ein Kind
am Herzen 
zu tragen
das Wort
zurück 
gebissen 
fliegst Du fort 
aus meinen 
Armen 

Der Himmel flucht nicht

Der Wind trägt stampfend
das Blut vom
Schlachtfeld nach Hause
die Rohre sind verstopft
von Knochen
und liegen in den Gossen

Die Rabenkrähe singt
von Blut durchnässt
ein Lied

Im leeren Hain
hoch aufgeschossen
im Rohr Haut
und Saft auf den
gelben Acker fliesst
ein Schnitt im Gesicht
gespiegelt in der Pfütze

Ein Schweigen dringt
durch die rauchschwarzen
Mauerrizzen

Ein Feuer bahnt sich
durch die Gassen
der glasige Mond 
in verbrannten Wolken dazwischen

Der Himmel flucht nicht
als ein Ungeheuer
fliegende feurige Späne
wie in Hast geratene Sterne inmitten

Um die Ecke

Um die
Ecke
liegt im
Ton
eine 
gefangen
gehaltene
Partitur

Den Befund

Den Meister
der Bewegung
der den Befund
missbraucht
um den
Schüler
in Verlegenheit
zu bringen
ihm zu schaden
den muss
man durch
seine Ränke
begleiten ihn
richtig stellen

Abhanden gekommen

Die Anerkennung
der man
abhanden
gekommen
wird durch
eine Sucht
ersetzt

Sonst ist es ruhig

Ein Blatt
nur das es
der Wind
gestreift

Sonst
ist es ruhig
bis zum
Geschrei
vor dem
Massaker
das nie
enden wir

Geflogen

Der Stein
der Weisen
als Kubus
von Menschen
bewohnt
unsichtbar
durch die
grüne
Landschaft
geflogen
getragen

Unterwerfungsgebärde

Zwischen
den Wegen
im Traum
wohnen
neben
anderen
die noch
lebenden
hungrigen
Geister

Die jedem
in den
Nacken 
sitzen 

Wer
sich ihnen
nicht
duckt
in die
Unterwerfungsgebärde

Macht

Die Trennung
vom eigenen
Blut
verweigert
unter dem
Mantel
intimer
Macht

Dem Gesetz
der Natur
zu widersprechen
den Worten
zu Tisch
dem Gemüt
Enteigneter

Mit Verstorbenen
sich selbst
ernannter
Gerechten

Die Scholle

Das Licht
der Nacht
aus der
Erde

Die geöffnet
ungebrauchte
Träume
unter die
Scholle
zu betten

Die Erde

Die Erde
tut sich
auf
und wirft
ein schwelend
Feuer
unter unsere
Füsse

Insekten

Käfer 
Insekten
befreien
sich aus
der Haut
am Arm
und an
den Gelenken

Das Blau

Der Hilferuf
des Kindes
in der
Vergangenheit
dem niemand
gefolgt

Unten im
Brunnen
liegt es
mit dem
Gesicht zur
Oberfläche
des Wassers

Darin spiegelte
das Blau
sich des Himmels
eh es
verstummte

zu den anderen

Im Guten
wie im Bösen
darf ich
mir nicht
zögern
mich zum
Besseren
zu den anderen
in mir mich
zu entscheiden

Zur Rede

Die Nacht
macht einen
orangen Zaun
mit Kreide
um die
schwarze
Tafel an
der Wand
in der
gesprochene
Worte
zum
Gewognen
zur Rede
kommt