Donnerstag, 11. August 2022
durch die Schrift
Around the reality
Around the reality
The words
exuberance
around the
reality
protected
in the dark
to stay
Der unsichtbare Tod
Der unsichtbare Tod
ist mit einem
übergrossen
handgeschmiedeten
Sensenblatt
in den weissen
Personenwagen
eingestiegen
Sprachverwirrung
Alle haben
sich zum Wort
am Tisch
gefunden
ein Mann
der die
Gespräche
führen soll
kommt
zu spät
zur Überbrückung
ist ein anderer
eingesprungen
die Wortfindung
unter beiden
endet
in der
Sprachverwirrung
vor dem Fenstertor
Drei Kinder
vor dem
Fenstertor
zum Garten
wie aus
einem Mund
klagen
ein Verbrechen
durch den
Einschlag
von Körpern
in die Betten
von dem
die Alten
nichts wussten
die Frau
mit gesundem
Gesicht
und roten Lippen
wird sich
von einer
Dritten
beraten lassen
es tagt
Drama
als Stegreiftheater
mit wilden
Sezenen
die Nacht
hindurch
ein jeder
gibt sein Bestes
will doch jeder
eine Leuchte
sein
es tagt
den Spielleuten
und sich selbst
nicht unverhohlen
wird der Rabauk
gebrandmarkt
schöne
Mädchen
enthüllen sich
im Rucksack
fehlt etwas
was verloren ward
im Traum
Schweiz
Im Sexgewerbe sind bestehende gesellschaftliche Machtverhältnisse und ihre rassistischen Ausdrucksformen besonders sichtbar. Sexarbeiter*innen of Colour* werden aber nicht nur gesellschaftlich diskriminiert, sondern durch die rechtlichen Rahmenbedingungen ebenso strukturell benachteiligt.
Rassistische und koloniale Strukturen spielen in der Schweiz nicht nur im Sexgewerbe eine Rolle, werden in diesem Kontext aber besonders deutlich. Sexarbeiter*innen of Colour* sind in ihrem Alltag häufig Mehrfachdiskriminierungen ausgesetzt. Oft werden sie entweder als gefährlich und schlecht für die Gesellschaft wahrgenommen, oder als hilfsbedürftige Menschen, die zur Sexarbeit gezwungen werden und nicht wissen, was sie tun. Eine repressive Migrationsgesetzgebung und hohen Hürden zur legalen Sexarbeit kommen als strukturell gelagerter Rassismus erschwerend hinzu.
Besondere Sichtbarkeit von rassistischen Stereotypen
Das Sexgewerbe in der Schweiz charakterisiert sich oftmals durch ungleiche Machtverhältnisse zwischen der Kundschaft und den Sexarbeiter*innen. Die Position der Person, die sexuelle Dienstleistungen kauft, definiert sich über Macht, Status, Ressourcen und Geld, während sich die Position von Sexarbeitenden demgegenüber oftmals durch ihre Herkunft, Hautfarbe, Aufenthaltsbewilligung oder Geschlechtsidentität bestimmt. Gemäss Naomi Chinasa Bögli, Mitarbeiterin bei der FIZ Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration in Zürich, stehen Sexarbeiter*innen of Colour dabei in vielen Fällen auf der untersten Hierarchiestufe. Die Bilder, die von Kunden, Betreiber*innen und der Gesellschaft auf sie projiziert werden, sind stark rassistisch motiviert. Das zeigt sich exemplarisch an der Art und Weise, wie Sexarbeiter*innen of Color anhand von Kategorien angepriesen werden, welche nicht aufgearbeitete rassistische Stereotypen widerspiegeln. Die rassistisch motivierten Bilder stehen dabei stets im Zusammenhang mit dem Körper der Sexarbeitenden; ihre individuelle Persönlichkeit und Menschlichkeit werden in den Hintergrund verdrängt.
Doch auch einzelne Feminist*innen und Politiker*innen tragen zur Stigmatisierung und Diskriminierung von Sexarbeiter*innen bei. Immer wieder verlangen sie käuflichen Sex «zum Schutz der Sexarbeitenden» zu verbieten. Dabei werden gerade migrantische Sexarbeitende pauschal als Opfer betrachtet, unfähig zur Eigenmächtigkeit und Selbstbestimmung. Die Debatten verdeutlichen, wie insbesondere Sexarbeiter*innen of Colour neben ihrer Arbeit auch aufgrund von anderen Merkmalen – ihrer Hautfarbe, ihres Migrationshintergrundes, ihres Frauseins, ihrer Geschlechtsidentität, ihres Berufs oder ihrer Rolle als Mutter – zusätzlich diskriminiert und stigmatisiert werden. Als Konsequenz davon sind viele Sexarbeiter*innen of Colour täglich Mikroaggressionen, bis hin zu verbalen und tätlichen rassistischen Übergriffen ausgesetzt.
Strukturelle Diskriminierung durch rechtliche Rahmenbedingungen
Neben den alltäglichen Formen von Diskriminierung und Rassismus werden Sexarbeiter*innen of Colour in der Schweiz durch die rechtlichen Rahmenbedingungen zusätzlich strukturell benachteiligt. Gemäss Naomi Chinasa Bögli zeigt sich dies exemplarisch an der Umsetzung der restriktiven Migrationspolitik: Die bürokratischen Hürden und die erhöhten Auflagen für die legale Sexarbeit treibt insbesondere Personen von ausserhalb der EU – wovon viele Menschen of Colour sind – in die Prekarität, Illegalität und Abhängigkeit. Gemäss der Sexarbeiterin of Colour Yasmine Soler** sind solche spezifischen Gesetze für Sexarbeitende rassistisch motiviert: «Man macht offiziell Gesetze für Sexarbeitende. Aber eigentlich macht man diese Gesetze nicht für Sexarbeitende, sondern weil viele Sexarbeitende Migrant*innen sind». Ein im April 2022 veröffentlichter Bericht der Europäischen Allianz für die Rechte von Sexarbeitenden (ESWA) beleuchtet vertieft, wie historisch gewachsener Rassismus auf aktuelle europäische Gesetzen gegen Sexarbeit, Menschenhandel und Einwanderung Einfluss nimmt.
Im Diskurs über Sexarbeit und Rassismus ist es zentral, die Verletzlichkeit der Sexarbeiter*innen of Colour im Rahmen der bestehenden Machtverhältnisse zu verstehen, zu benennen und dagegen anzutreten. Dabei ist aber stets zu berücksichtigen, dass Sexarbeitende individuelle Menschen sind, die für sich selbst sprechen und ein selbstbestimmtes Leben führen können und wollen. Unter geregelten und fairen Arbeitsbedingungen kann Sexarbeit auf individueller Ebene emanzipatorisch sein und selbstbestimmt sowie eigenständig ausgeübt werden.
* Der Begriff Person of Colour ist eine positiv besetzte, politische Selbstbezeichnung rassistisch diskriminierter Personen. Im Zentrum steht dabei der gemeinsame Erfahrungshorizont, den Menschen teilen, die nicht weiss sind. Dieser entsteht beispielsweise durch nicht zugestandene Privilegien. Mit diesem Ausdruck wird nicht (primär) Hautfarbe beschrieben. Der Begriff markiert eine gesellschaftspolitische Position und versteht sich als emanzipatorisch, wenn er als Selbstidentifikation genannt wird.
Das Böse
The intimate
The intimate
Communities
have the
characteristics
the intimate
of your own
existence
apart
to tear
die Schulung
Die Erinnerung
an die
ersten Bewegungen
im Mutterbauch
sie bildlich
mit dem
inneren Auge
zu erfassen
die Schulung
der Mutter
zur Welterklärung
vor der Geburt
zur Sache zum Ding
Die Notlage
Die Notlage der afghanischen Frauen
Fast ein Jahr nach der Machtübernahme durch die Taliban steigt der humanitäre Bedarf in Afghanistan weiterhin rasant an. Die Teams von Terre des hommes (Tdh) vor Ort leisten sich, ihre Aktivitäten trotz der Widrigkeiten im Land fortzusetzen.
Zahar* hat in der Region Kabul gerade ihr neuntes Kind zur Welt gebracht. Sie wurde von Beginn ihrer Schwangerschaft an von Tdh-Hebammen betreut und wurde aufgrund der Überlastung des Krankenhauses nur drei Stunden nach der Geburt aus dem Krankenhaus beseitigt. Als die Hebammen bei ihr ankamen, entdeckten sie eine Mutter, die ständig Schmerzen hatte und unter Blutungen litt. Nachdem sie ihr Medikamente verschrieben und die Blutung gestillt hatten, waren Zahar und ihre Tochter gesund und munter. Leider haben nicht alle so viel Glück... Wie hoch wären ihre Überlebenschancen ohne eine externe Intervention gewesen? Es ist schwer, diese Frage zu beantworten, aber eines ist sicher: Dies ist kein Einzelfall und schwangere Frauen in Afghanistan leiden unter Stress und Ungewissheit über ihre Zukunft und sterben ihres Kindes, was ihre Gesundheit belastet.
Das Land ist von einer beispiellosen Ernährungskrise betroffen. Nach UNO-Angaben haben 95% der Bevölkerung nicht genug zu essen. Das ist eine alarmierende Zahl. Was ihre Gesundheit angeht, so haben afghanische Frauen enorme Schwierigkeiten, Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung zu erhalten. Diese Situation ist bei Schwangerschaften besonders kritisch.
Die Mehrheit der Tdh-Mitarbeitenden vor Ort ist weiblich, was den Zugang zu den am stärksten gefährdeten schwangeren Frauen bis in ihre eigenen vier Wände zulässt. Unsere Hebammen erkennen und leisten bei Bedarf direkte Unterstützung. Dabei can es sich um Nahrungsmittelhilfe für die Familie, finanzielle Unterstützung für den Zugang zu Medikamenten oder die Durchführung von Pflegemassnahmen handeln. Tdh ist sich des Ausmasses der Bedürfnisse und der Notwendigkeit einer einfachen Lösung bewusst und ist entschlossen, die vielen betroffenen Familien zu schützen, indem sie mit anderen Organisationen vor Ort und den Behörden zusammenarbeitet.
Zu den physischen Gesundheitsproblemen kommen alle psychologischen und sozialen Sorgen hinzu, für die Elas* eisiges Zeugnis ein Beispiel ist. Ela ist mit ihrem achten Kind schwanger und befindet sich aufgrund ihres weit überdurchschnittlichen Blutdrucks in einer Risikoschwangerschaft. Die Ursache für ihren Stress liegt in den ständigen Drohungen ihres Mannes, der immer gesagt hat, er wolle das Kind verkaufen, wenn seine Frau erneut schwanger wird. Die wirtschaftliche Lage der Familie ist katastrophal und die werdende Mutter wird von Angst übermannt. Sie bittet die Hebammen von Tdh um Hilfe, um mit ihrem Mann zu sprechen und eine geeignete Verhütungsmethode und eine Familienschlichtung einzuführen, um ihr Baby zu retten. Die psychosoziale Gesundheit der Kinder und ihrer Angehörigen ist eine der Komponenten der Hilfeleistung, es ist notwendig, die Kinder in jeder Hinsicht zu unterstützen.
«Frauen und Kinder sind von der Krise in Afghanistan am stärksten betroffen», beobachtet Claudio Rini, Tdh-Einsatzleiter, der gerade aus Kabul zurückgekehrt ist. «Die neuen Regeln der Regierung verschlechtern die Mobilität, die Teilhabe und die Lebensentscheidungen von Frauen und damit auch die der Kinder.» Die lange politische Stabilität im Land, die Dürre und die Knappheit machen die humanitäre Krise in Afghanistan zu einer der zerstörerischsten unserer Zeit. Diese Probleme beeinträchtigen die Relevanz unseres Einsatzes in diesem Land.
*Namen wurden geändert
Schweiz
Die Konzernlobby plant eine Millionen-Kampagne. Eine Zeitungsrecherche hat aufgedeckt, dass Economiesuisse alleine den bürgerlichen Parteien je 100'000 Franken überweist. Selber wird die Lobby-Organisation ein Vielfaches ausgeben, um mit Geld die Abstimmung zu beeinflussen.
Wir haben aber einen klaren Plan, wie wir gemeinsam dagegenhalten können. Mit einer breiten Plakatkampagne zeigen wir auf, dass die Bevölkerung für die Sonderrechte und die resultierenden Steuerausfälle von rund 800 Millionen jährlich aufkommen muss.