Donnerstag, 13. August 2020

unfassbar

Gott ist mir

unfassbar

nie auf seinen

Grund zu verstehen

er bindet mich

in die Umnachtung

von Widersprüchen

ich bin

in allem 

seiner Kraft

ihm als ein 

schwacher Mensch

ausgeliefert





Der Zorn

Der Zorn

des Berges

speit am Gipfel

seine schwarze

Asche


der Flusslauf

kehrt

zur Quelle zurück


der Sprung

zur Flucht

ins Wasser

hilft nicht


ich werde

zwischen den

Steinen zerrieben






Als Gleichnis

Das wöchentliche

Gesangritual

mit einem

zwielichtigen

zu ergänzen


unbedacht

wie man

im Gesang

den Tod

verachtet


sich gegen

den Verkehr

die Wirklichkeit

des Lebens

auf seine

Überheblichkeit

alles setzt


mir als

Gleichnis 

und Vorsatz


ich könnte 

mich gleichwohl

der Schwerkraft

der Seele widersetzen 





Die Unruhe

Gesättigt

und doch

bleibt die Unruhe


im Herzen

wird es

nicht still


ich habe

keine Macht

die Schwachen

Hilfsbedürftigen

in mir 


ihre Seelen

zu trösten

auch mir gilt

dasselbe 


meinem 

unendlich kleinen

meinem Ich










Das Kainszeichen

Ich schäme mich

eine weisse Haut 

zu tragen


das Leid die Schuld

von meinen weissen

Vätern und Müttern


die Vergewaltigung

die Versklavung

den Mord

an Menschen

seit Jahrhunderten

bis heute 

mit zu tragen


meine Seele

ist brandschwarz

an meinem eigenem Bösen

niemand kann mir

das Kainszeichen

von der Stirne nehmen





Die Krankheit

Die Ansteckung

durch die weltlich

spirituelle Mächtigen


die Krankheit

im gespaltenen

Bewusstsein


zu der es

es seit der

Menschwerdung

kein Heilmittel gibt


wir sind in allem

der verborgenen

Allmacht

seinem Wirken

in uns 

in der Welt


nicht den Mächtigen

der Wirklichkeit

von Welt

unterstellt





Die Wurzel

Die Wurzel

allen Seins

ist die Große Mutter

in deren Armen

sie das Universum

den Vater

und seine Kinder

alles Leben

alle Dinge

alle Sterne

den kleinen Geist

der Menschen

in ihren Armen

hält









Obszönität des Fragens

versuche der Vielfalt

in Deiner Welt

im Zwiespalt mit der Welt

Dir selbst

nicht für die anderen

die Antwort zu geben





Auf Feld und Flur

Der Rachengel

dessen Vorhut

zu meinem Ich

zur Dachkammer

den Schlüssel hat


kennt dem Leben

keine Zeit


die Drohung

auf Leib und Leben

wahr zu machen


die Flucht durch

die Dachziegel hinab


weht seiner

Flügel Wind

als tödlicher Schatten

mir als Kind

auf Feld und Flur

hinterher





Juwel

Das was uns 

zu einem Menschen 

zu dem man sich sehnt

uns treibt


die Seele

trägt jenes Bild

in uns


das unerreichbar

wie ein 

Juwel 

in uns glänzt


in unseren Träumen

täglich erwacht




Eine Träne

Die Seele ist älter

als der Kosmos

die Erde

eine Träne

der Grossen Mutter

von allen Göttern

im Diesseits 

im Jenseits umgeben