Donnerstag, 4. November 2021

小路

紧紧地
海浪
有光脚
穿过火山灰
到岛上
过去
一种
小路

*

Dicht 
an der Brandung
gibt es 
barfuss
durch die
vulkanische Asche
zur Insel
der Vergangenheit
einen Weg

humanrights.ch


UN agreement against impunity for transnational corporations: Switzerland's position in the sights of NGOs
The intergovernmental UN working group IGWG, which has been tasked with drafting a binding international agreement on transnational corporations and human rights since 2014, held its seventh meeting in the hall of the UN Human Rights Council from October 25 to 29, 2021. The representatives of three NGOs are now critical: Switzerland is too passive and must actively participate in the negotiations at the next meeting in October 2022.

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Transnational corporations, protected by trade and investment regulations, largely evade democratic control. This is made possible by their considerable economic, financial and political power and their transnational character, but also by the complex structures that they use to circumvent regulations and laws at national, regional and international level. In order to eliminate this power imbalance and the human rights impunity of transnational corporations, the negotiations led by the IGWG are decisive.

The provisions in the current draft of the agreement on transnational corporations and human rights are intended, among other things, to improve victims' access to legal remedies and to clarify the obligations of states in dealing with corporations; namely through the introduction of a duty of care along the entire value chain, combined with civil and criminal liability. While the tug-of-war between the industrialized nations and the countries of the global South continues, civil society is doing important work: It has formed two large coalitions - the Treaty Alliance and the Global Campaign -, monitors the meetings of the IGWG and makes specific recommendations the negotiations result in an agreement that effectively protects human rights.

The working group on transnational corporations and human rights of the NGO platform Human Rights Switzerland is also concerned with the UN agreement in question and the role that Switzerland plays in drafting it. The NGOs regret that Switzerland has not yet been involved in the negotiations and urge the Federal Council to issue a negotiating mandate. The argument of the Federal Council against the group responsibility initiative that Switzerland should not act “single-handedly” on the international stage no longer applies in view of the intergovernmental negotiations of the IGWG.

On the occasion of the 7th session of the IGWG in Geneva, humanrights.ch spoke to the responsible persons of three NGOs that participate in the working group Transnational Corporations and Human Rights:

Interview with François Mercier, program officer for mining and human rights at Fastenopfer, October 26, 2021

*

UNO-Abkommen gegen Straflosigkeit für transnationale Konzerne: Die Position der Schweiz im Visier der NGOs
Die zwischenstaatliche UNO-Arbeitsgruppe IGWG, welche seit 2014 mit der Ausarbeitung eines verbindlichen internationalen Abkommens über transnationale Unternehmen und Menschenrechte beauftragt ist, hielt vom 25. bis 29. Oktober 2021 ihre siebte Sitzung im Saal des UNO-Menschenrechtsrates ab. Die Vertreter dreier NGOs äussern sich nun kritisch: Die Schweiz ist zu passiv und muss sich an den Verhandlungen an der nächsten Sitzung im Oktober 2022 aktiv beteiligt.

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Transnationale Konzerne, die durch Handels- und Investitionsbestimmungen geschützt sind, entziehen sich weitgehend jeder demokratischen Kontrolle. Ermöglicht wird dies durch ihre beträchtliche wirtschaftliche, finanzielle und politische Macht und ihren transnationalen Charakter, aber auch durch die komplexen Strukturen, welche sie zur Umgehung von Vorschriften und Gesetzen auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene einsetzen. Um dieses Machtungleichgewicht und die menschenrechtliche Straflosigkeit transnationaler Unternehmen zu beseitigen, sind die von der IGWG geführten Verhandlungen entscheidend.

Die Bestimmungen im aktuellen Entwurf des Abkommens über transnationale Unternehmen und Menschenrechte sollen unter anderem den Zugang der Opfer zu Rechtsmitteln verbessern und die Pflichten der Staaten im Umgang mit Unternehmen klären; namentlich durch die Einführung einer Sorgfaltspflicht in der gesamten Wertschöpfungskette, verbunden mit einer zivil- und strafrechtlichen Haftung. Während das Tauziehen zwischen den Industriestaaten und den Ländern des globalen Südens weitergeht, leistet die Zivilgesellschaft wichtige Arbeit: Sie hat sich zu zwei grossen Koalitionen – der Treaty Alliance und der Global Campaign – zusammengeschlossen, überwacht die Sitzungen der IGWG und gibt konkrete Empfehlungen ab, damit die Verhandlungen in einem Abkommen münden, das die Menschenrechte effektiv schützt.

So beschäftigt sich auch die Arbeitsgruppe Transnationale Konzerne und Menschenrechte der NGO-Plattform Menschenrechte Schweiz mit dem in Frage stehenden UNO-Abkommen und der Rolle, welche die Schweiz bei dessen Erarbeitung einnimmt. Die NGOs bedauern, dass sich Schweiz bis anhin nicht in die Verhandlungen eingebracht hat und fordern den Bundesrat dringend auf, ein Verhandlungsmandat zu erteilen. Das Argument des Bundesrates gegen die Konzernverantwortungsinitiative, die Schweiz solle auf dem internationalen Parkett nicht «im Alleingang» agieren, greift mit Blick auf die zwischenstaatlichen Verhandlungen der IGWG nicht mehr. 

Anlässlich der 7. Sitzung der IGWG in Genf sprach humanrights.ch mit den Verantwortlichen dreier NGOs, welche sich in der AG Transnationale Konzerne und Menschenrechte beteiligen: 

Interview mit François Mercier, Programmbeauftragter für Bergbau und Menschenrechte beim Fastenopfer, 26. Oktober 2021