Donnerstag, 12. November 2015

das All

Der Spiegel
ist der Ozean
der Seele
die kleine Sonne
im Gemüt
geht zur Geburt
am Morgen 
später
zum ihrem 
Abend hin
wir sind Gefallene
dem Muttermund
das Wesen
eines Kindes 
tut sich 
darin kund
die Welt 
im Innersten
und draussen
wartet ihm
zu seinem 
Werden frohgemut
der erste Blick
zur Mutter
die es mit
den Augen segnet
macht es zum
Menschen
der Welt
und für 
das All



Spiegelungen
I
O schöner Glanz des scheuen Spiegelbilds!
Wie darf es glänzen, weil es nirgends dauert.
Der Frauen Dürsten nach sich selber stillts.
Wie ist die Welt mit Spiegeln zugemauert
für sie. Wir fallen in der Spiegel Glanz
wie in geheimen Abfluß unseres Wesens;
sie aber finden ihres dort: sie lesens.
Sie müssen doppelt sein, dann sind sie ganz.
Oh, tritt, Geliebte, vor das klare Glas,
auf daß du seist. Daß zwischen dir und dir
die Spannung sich erneue und das Maß
für das, was unaussprechlich ist in ihr.
Gesteigert um dein Bild: wie bist du reich.
Dein Ja zu dir bejaht dir Haar und Wange;
und überfüllt von solchem Selbstempfange,
taumelt dein Blick und dunkelt im Vergleich.
II
Immer wieder aus dem Spiegelglase
holst du dich dir neu hinzu;
ordnest in dir, wie in einer Vase,
deine Bilder. Nennst es du,
dieses Aufblühn deiner Spiegelungen,
die du eine Weile leicht bedenkst,
eh du sie, von ihrem Glück bezwungen,
deinem Leibe wiederschenkst.
III
Ach, an ihr und ihrem Spiegelbilde,
das, wie Schmuck im schonenden Etui,
in ihr dauert, abgelegt ins Milde, —
ruht der Liebende; abwechselnd sie
fühlend und ihr inneres Geschmeid ...
Er: kein eignes Bild in sich verschließend;
aus dem tiefen Innern überfließend
von gewußter Welt und Einsamkeit.
Rainer Maria Rilke, 1875-1926

http://www.gedichte-lyrik-poesie.de/Rilke_Spiegelungen/index.html

show

In oversize
the good
the will
want
the
soul
the mind
that it
the inner
show
to its knees
going

Im Übermass
dem guten
Willen
will die
Seele
dem Gemüt
dass es
zur inneren
Schau
in die Knie
gehe




into the black

The vase
the
that
eye
the soul
nourish
is out
of the
hand
into the black
nothingness
fallen

Die Vase
die das
Auge
die Seele
nähren
ist aus
der Hand
ins schwarze
Nichts
gefallen



loveliness

The loveliness
will not
end up
if one
on the other
before
themselves
himself
protect
wants and
can

Der Liebreiz
wird nicht
enden
wenn man
den anderen
vor sich
selber
schützen
will und
kann






in its own

in its own
House
is one
never alone
but some
thoughts
behavior
in the mood
as if there were
the soul
no limits

Im eigenen
Haus
ist man
nie allein
doch manche
Gedanken
benehmen
sich im Gemüt
als gäbe es
der Seele
keine Grenzen