Dienstag, 20. Februar 2018

Die Tonsur


Die Tonsur
rundum in
das Fleisch
geschnitten
oberhalb
der sich hebenden
sich senkenden
Brust

Auf der Leinwand zum Nichts


Die Frau
legt hinter
der Kinokasse 
ihr Kinn
in die Hand
sie träumt
mit ihren
offenen Augen 

Auf
der Strasse
liegt
ihr verlornes
Kind

Sie hält
die Karten
unter der
Scheibe
dazu das
Geld ohne
Entgelt auf
den Tresen
zurück

Durch den
dunkeln Gang
hinzu
auf der
Leinwand
zum Nichts
ist das Ende
die Welt
verloren
gegangen


Ins jetzt hinauf


Die Erinnerung
verweigert
das Gewesene
die Spuren
der Hinterlassenschaft
bis in
die Kindheit
zurück

Tischt neue
Bilder und Worte
Gerüche
Stimmen die
damals hautnah
und vertraut
als einem
Fremden im
eigenen Land
ins jetzt hinauf 

Einem heute


Im brauen
Fell zu
zweit verbunden
vor dem
Schulhof
Kopf voran 
spitz mündig 
ein noch
nie geborenes
Duett gesungen

Im damals
einem heute

Der Saat


Geschichtenerzähler
Musikanten
brechen auf
tun sich
zusammen
In ein unbewohntes
Land mit
ihren Liedern
und Sagen
noch ungepflügte
Erde der Saat
zu beackern

Wasserdampf


Die Energie
in der Stube
hat lautlos
den Kasten
mit den
persönlichen
Unterlagen
unter Feuer
bersten lassen

Wasserdampf
der Schalter
an der Vorderwand
ist noch
eingeschaltet

Im Gleichschritt


Mitten in
uns
unter uns
gibt es
Wege 
Strassen
wo sich
im Spiegel
der anderen

Das Eigene
sich wandelt
im Gleichschritt
zu sich selbst
schädigender
Gestalt

Der Bewegung


An der
Verzweigung
in die
Mitte der
Stadt

Auszusteigen
da wo
das Selbst
an anderen
vorbei
um in

Der Bewegung
das richtige
Mass und
den Abstand
zu halten