Dienstag, 4. November 2025
Ein Ehepaar
Montag, 3. November 2025
Die Rache
mächtiger Männer
wirft ein wütender Mann
zerbrechliche Dinge um sich
die Männer verfolgen den Mann
er ist aus ihren Reihen
wegen der Rache
hinter eine Häuserfront geflüchtet
Im Grünen
fährt zum letzten Mal
mit seiner Milch zur Abgabestelle
die er selbst
um die Fahrkosten zu vermeiden,
er hat sich selbst im Grünen
zum Eigenbedarf eine Hütte gekauft.
Der Film
vor der Kinokasse an
ein Tänzer und Sänger
zieht viele Frauen zur Filmveranstaltung an
der Mann einer Frau kommt zu spät,
er findet in die Hallen trotzdem einen Weg
die Menschenmasse verschiebt sich
hinaus auf ein Schneefeld
das sich in einer weißen endlosen Landschaft verbreitet.
Aus dem Abflussrohr
Im Dom
sie wollen alle im Dom die Aufführung einer Sopranistin erleben
eine alte Frau in den Reihen imitiert den Gesang der Künstlerin
bis in die obersten Ränge sind die Plätze bereits besetzt,
selbst das Orchester nimmt zum Teil in den Bänken Platz.
Das Paradoxe
Befreiungstheologie
Sonntag, 2. November 2025
Die Verantwortung
Die Befreiungstheologie, weiss in Rat und Tat, wer für die Misere derzeit die Verantwortung trägt.
Insekten
Verwandlung
Samstag, 1. November 2025
Die Verachtung
er hinkt am linken Bein
da er zur Arbeit müsste möchte er ein Arztzeugnis
die Sekretärin sagt ihm niemand entsprechender sei für ihn da
sie gibt ihm die Telefonnummer ihrer selbst
ihre Mimik deutet darauf hin
dass sie dem Alten mit Spott begegnen will
er müht sich den Hang zurück nach Hause
Der Dämon
in allen Räumen die leer sind will er seine Verwandten erschrecken
hinter einem weissen Plastikvorhang hört er ihre Stimmen
er zieht sich in eine leere Badewanne zurück
seine Frau schiebt ihm einen Kartonscheibe zwischen Gittern ins Bad
Nach dem totalen atomaren Krieg
steigt ein alter Kontinent empor
dessen Landmasse
durch Spalten durchsetzt
eine Orientierung erschwert
Für die Ewigkeit
Mit mehrfach schriftlicher Aufzeichnung
der Versuch das Unmögliche zu überschreiten
Ohne Einsicht
Freitag, 31. Oktober 2025
Die Widersacher
haben sich in die karge Pflanzenwelt zurück versetzt
all seine Worte die er zurückgehalten hat
er wirft sie in Fetzen von Papier auf sie herunter
Paris
Der Schöpfer
lässt sich gut auf dem Boden aufprallen
in die Hände des Alten
der sich als Schöpfer der Erde
kindlich verhält
Am Strand
dem Mann hat es die Sprache verschlagen
unter gross gewachsenen Menschen
mit gewölbtem Hinterkopf
wieder gut machen
vor die Tür gesetzt hat,
erscheint auf loser Versammlung
mit verwirrender Zusage,
will er wieder gut machen,
zu dem was er versäumt hat,
obwohl der Fall Jahrzehnte zurückliegt.
Pilgerreise
Die Antwort
dass ihm selbst
auf seine Fragen
die Antwort
andere behaupten felsenfest
das er keine entsprechende Antwort
aus der Seele bekommen kann.
Nach der Auszeit
Flussfahrt
Donnerstag, 30. Oktober 2025
Die List
Ich lasse den Begriff. Liebe draußen vor der Tür… Sie ist in Worte umgesetzt, die List der Natur.
Die Trennung
Der Mann hat sich seit vielen Jahren in die Abhängigkeit seiner Frau begeben. Er möchte sich davon befreien, aber es scheint ihm unmöglich zu sein. Zu guter Letzt versuchte er im Gespräch mit seiner Frau, seinen Standpunkt klarzumachen. Er sagt ihr, dass er so nicht mehr weitermachen kann. Seine Frau kann sich damit nicht einverstanden erklären. Er sagt ihr zu, dass er sich von ihr trennen muss. Er wisse nicht, wo er ein neues Zuhause finden kann. Diese Entscheidung fällt ihm sehr schwer. Er entfernt sich, findet für sich keinen Ort und verzweifelt. Er verliert sich innen und außen im endlosen Nichts.
Die Gunst
Eine Alpenrepublick versichert den einfachen Bürgern, Wohlstand und Sicherheit. Das von den reichen Eliten zu ihren Gunsten ratifiziert worden ist.
Jenseits
Drüben im Jenseits, ist ein Sommerfest im Gange, viele Menschen sind zusammengekommen verwandte und unbekannte. Auf Strassen und Plätzen. Rundum an einem kleinen See. Nur schemenhaft kann ein Mann, an den Gesichtszügen einige bekannte Menschen erkennen.
Ein Paar mit einem Kinderwagen, die Frau hat ihren Damenuhr in der Hand. Sie möchte beides dem Mann aus der Oberwelt übertragen. Das Ehepaar muss zurück auf ihren Hof.
Eine Frau aus dem wirklichen Leben gesellt sich dazu. Er soll alles, und die Frau zur nächsten Busstation führen, die in das wirkliche Leben zurückführt.
Beide kommen am Übergang vom Jenseits ins Diesseits an. Die Frau setzt sich im Bus in der oberen Etage hin. Der Mann streckt ihr zum Abschied, durch das Fenster, seine Hand entgegen. Sie sie sagt noch, sie habe sich gewundert, dass die Toten, eine wesentlichere, geselligere Gemeinschaft sind, und wunderbare Feste, in schönster Umgebung führen können.
Der Mann erwidert daraufhin. In der Seele, wie draussen in der Wirkwelt, sei es genau so schwer, das eigene Leben, in der Abhängigkeit, dem Ursprung, dem Keim allem Lebens und mit der Nabelschnur zur Welt, die richtige Haltung den richtigen Weg einzuschlagen und zu finden.
Der Kinderwagen aus dem 19. Jahrhundert hat sich wie von selbst verselbstständigt.
Der Mann will durch das mittelalterliche Dorf hinabsteigen, Er denkt sich, dass es bald eine Abdankung geben wird. Seine Mutter ist im Jenseits das zweite Mal gestorben. Wie er hinab geht, merkt er, dass sein Hörgerät am rechten Ohr sich vergrössert hat.
Der Ohrenschmalz fliesst heraus, über seine Wangen, was ihn erstaunt. Ein dicklicher Ausfluss, rinnt an seiner Kleidung und auf das Steinpflaster. So dass er sich vor den Leuten zu schämen beginnt. Er versucht das Häufchen mit einem Stapel Zeitungen, der recycelt werden soll zuzudecken und weil es nicht reicht zu, den Schmutz von den Steinen zu reinigen. Der Mann geht durch das mittelalterliche Dorf hinab. Erdenkt sich, dass es bald eine Totenfeier geben wird. Seine Mutter ist im Jenseits das zweite Mal gestorben. Er nimmt sich vor, danach unter den Trauergästen nach bekannten Gesichtern zu suchen.
Klimakatastrophe
Weil das Böse, die Klimakatastrophe, bis heute nicht verhindert wird. Deswegen die ganze Menschheit in den Abgrund führen wird. Dafür gibt es für die Befreiungstheologie, ohne zu zögern, ohne zu zweifeln. Daran ist allseits, für alles, die kapitalistische Wirtschaft schuld.
In Gasthof
In der Dämmerung
Mittwoch, 29. Oktober 2025
Bescheidenheit
Ich weiß deine Bescheidenheit zu schätzen, all die Blicke, deren Intensität manchmal überwältigend sein kann. Es ist nicht einfach, solche Aufmerksamkeit mit Demut zu ertragen.
Niemand kann deinen Schmerz und deine Verlassenheit wirklich mit Worten oder zarten Berührungen lindern. Dein tiefgründiger Verstand sucht nach der Tiefe deiner Andacht, selbst in der stillen Dunkelheit einer Schneenacht.
Was du mir immer gesagt hast, öffnet mir die Tür zu meiner Seele. In ihren Auen spiegelt sich dein gesagtes wider. In den Furchen über dem Inneren Kern findet es seinen Platz.
Was schon in den Büchern gesagt und getan wurde, wird oft als der Schatz der ewigen Wahrheit angesehen. Doch manche Eitelkeit will, oder kann, von dir nichts verstehen und hören.
Dienstag, 28. Oktober 2025
Am Abend in der Grossstadt
Montag, 27. Oktober 2025
Die Seele
Ich brauche mit meinen Worten kein perfektes Blatt in einem unveröffentlichten Buch, um es der Welt zu präsentieren. Ich neide niemandem eine Kunst, die mein persönliches Vermögen übersteigt. Mein Name und mein Wohnort sind nicht wichtig.
Ich lese das, was in mir zu einem bedeutenden Ereignis wird. Ich muss mir den Sinn nicht suchen; er kommt aus meinem Inneren und wird durch Dich, oh Seele, vermittelt. Ich mache keine Beute an der Habe anderer oder an den Errungenschaften eines großartigen Menschen, der mich überragt. Ich genieße mein selbst gebackenes Brot und die Speisen, die ich tagtäglich zubereite. Mein Wunsch ist es, den Traum zu verstehen, der mir die Seele vermittelt, und der Seele Tag und Nacht zu folgen.
Ich liebe das Primitive; ich bin ein primitiver Mensch. Was ich sage und schreibe, wird der Mensch durch sein Ahnungsvermögen beurteilen. Ich schreibe, oh eine Seele wie Du, die Feder mit meiner Hand führst Die Raumzeit und die Jahreszeiten bleiben von meinen Bemühungen unberührt. Wenn ein Wort als Wahrnehmung zu einem anderen dringt, muss es erst zu einem inneren Ereignis des anderen werden. Die Wirklichkeit des Menschen im Hier und Jetzt lässt sich durch Äußeres nicht bekehren.
In uns steckt eine Seele, die das Dunkle, das Schöne und das Vollkommene vereint. Dieses innere Licht strahlt aus unserem tiefsten Inneren. Die Seele umgibt uns Menschen und spricht mit uns, Tag und Nacht. Dein Gesicht, das sich in jedem anderen Antlitz widerspiegelt. Wir werden geboren und am Ende unseres Lebens erlischt alles – Erinnerungen und Gedanken. Doch die nächtlichen Träume leben in den Nachfolgenden weiter, jede Nacht, in jedem Menschen neu. Mit dem Kern, den du in dir trägst, verbindest du uns mit anderen, mit dem Universum und der Welt um dich herum.
Die Fantasie
Die Ereignisse, die uns prägen, unsere Lebenserfahrungen und die Bilder, die uns seit unserer Jugend begleiten, sind tief in unserer Seele verwurzelt. Alles, was uns begegnet, jede Tat und jede unerfüllte Sehnsucht, findet seinen Weg in unsere Träume und verwandelt sich dort in neue Geschichten. In diesen Träumen ist es nicht unser eigener Wille, der das Drama unserer Seele lenkt, sondern die Feder der Fantasie.
Der Einbruch
Sonntag, 26. Oktober 2025
Jeden Monat
der Zukunft
gibt es von nun an
in jedem Monat
39 Tage
die sich von selbst melden
in einer Anschrift
mit schwarzem Hintergrund
mit orangem Rahmen
Das Türschloss
findet ein Mann
ein vernickeltes Schloss
für die Holztür
dass sich von selbst
an der Innenwand
befestigt hat
Unter der Dusche
in einer Baracke duschen
der Eingang vom Strand
geht durch eine schmale Tür
er kann die Türe nicht abschliessen
Buben stören ihn
sie kommen rein und raus
seine Tochter kommt herein
sie stellt ihr neues Werk an die Hinterwand
ihre Unterwäsche und Windeln
versorgt sie in Kübeln
der Mann findet keine Ruhe
er versucht
vor dem abgedunkelten Fenster
hinter dem Vorhang
eine Nische zu finden
Krieg
In der Nacht
überfallen Soldaten
ein friedliches Dorf
sie dringen in die Häuser ein
töten schlafende Menschen
eine leibfeste Frau
mit roten Pausbacken
lacht einem Verängstigten
ins Gesicht