Donnerstag, 13. November 2025
Herzflimmern
Enteignung
Mittwoch, 12. November 2025
Das Fürchten
Wahrheit
Die Welt ist das was sie ist. In der Welt, da wo der Mensch für kurze Zeit verweilt, und meint, sie/er hätte die Wahrheit für sich, die Wahrheit an sich erkannt.
Im Chor
einem Dorfvorsteher im Ruhestand
der das Bewahrende über alles stellt
er will die Frau davon überzeugen
dass sie einen fortschrittlichen Charakter hat
die Frau widerspricht ihm
daselbst ihre Schwester
in Paris reich sei
und rechtsextreme Politik betreibe
der Altpräsident
gesellt sich im Gespräch dazu
er stimmt ein altes Lied
von Wehmut Schmerz
geraubter Liebe und Leid an
er findet den Ton nicht
ein Besucher korrigiert ihn
ein Dirigent ist gleich zur Stelle
er übernimmt und führt
einen unsichtbaren Chor
bis dem Passanten
seine Stimme versagt
Dienstag, 11. November 2025
am Strand
steht auf seinem Dach
versteinerte Muscheln
die sich von Hand öffnen lassen
nicht genug
in Erinnerungen und Gedanken fest
der Winter hat sich bis heute
es ist Herbst
noch nicht getraut
den Frost auf die Tischplatte
bei offenem Fenster zu legen
der Tod beginnt beim ersten Atemzug
auf ein Ende
ob kurz oder lang zu warten
Leben und der Tod
liegt nicht in der Menschenhand
dem Hochmut der
nimmermüden Geschäftigkeit entgegen
hütet jede Schattenecke
drinnen und draussen wie bares Gold
hinab zu steigen
der Glaube an das Gute
verhindert den Schatz zu heben
aus tiefstem Grund
steht allen offen
auch wenn das Licht dem Kern
die Offenbarung aus dem Traum
nicht jedem Menschen gut genug
Die Quelle
Montag, 10. November 2025
Niemand
Die Flucht
zum Abschied
Sonntag, 9. November 2025
Die Weltanschauung
Vor dem Hotel
Vor dem Hotel
stehen verschiede Kleinfahrzeuge bereit
eine Frau hat ein Auto bestiegen
das nicht ihr gehört
der Besitzer des Autos kommt aus dem Portal
ohne ein anderes Fahrzeug zu berühren
schlägt sich eine Türe zu
die Türe hat mit dem Schlag
einem daneben stehenden Fahrzeug
eine Beule in der Karosserie verursacht
das Gefährt wird zur Limousine
das neu gekauft den Schaden selber trägt
und seine Karosserie selbstständig wechselt
die Frau des Mannes raucht
sie sitzt rechts am Steuer
sie öffnet das Fach für die Kippe
auf der befahrenen Straße in die Innenstadt
geht eine andere Frau
in einem schwarzen
enganliegenden Lederkostüm
zwischen den Autokolonnen einher
sie balanciert Dinge
auf einem Serviertablett
zum Mittagessen
am Fluss
haben sich zwei Frauen
in einem Dorf niedergelassen
das flache Land
mit den Obstgärten
das grün der Wiesen
die Nähe an einem See vermissen sie nicht
Kinder gehen unbekannt
im Haus ein und aus
ein Gast will ihnen zum Mittag etwas kochen
er bekommt eine Tasche zur Hand
den Einkaufsladen findet er nicht
auf dem Weg kommt er zu einem Haus
das Haus ist alt und verfallen
zwei Andere Frauen legen sich
darin zum zum schlafen
in ein Zimmer mit Holztäfer
mit alten Gegenständen an den Wänden
der Mann weiss nicht
wie er die Mahlzeiten
denn es ist bald Mittag
den anderen Frauen
von vorhin zubereiten soll
fristlos
Die Verbindung
Der Patient und sein Meister
der sich den immateriellen Dingen zugewandt hat
spielt meisterhaft ein Akkordeon
der erfolgreiche Mann
hat sich ein weiteres Instrument
zu einem grösseren Format
mit vielseitiger Tastatur angeschafft
sein Spiel der Hände
wird von vielen bewundert
zur Traumdeutung hat der Meister
zwei Männer eingeladen
seine Interpretation
von dem was die Seele den zwei gesagt hat
ist nicht wegzudenken
der grossartige Mann möchte nach Hause
ein Patient will den Traumdeuter
mit seinen Instrumenten nach Hause fahren
der Mann hat auf dem Stadthügel
seine grosses elektrisches Auto geparkt
der Meister bedankt sich er nehme den Zug
das Auto ist nicht auffindbar
Der Verbrenner
mit den Rohrverbindungen
soll ein sauberes fahren
mit dem Altwagen begünstigen
Korn und Gras
versuchen auf der buckeligen Wiese
jedes Gras
jedes Korn
säuberlich abzumähen
Erstarrte Worte
Samstag, 8. November 2025
Neue Schriftzeichen
In der Zukunft der Vergangenheit
auserwählt
Freitag, 7. November 2025
Die Nacht
Die Nacht steigt auf
vertreibt den Abend
aus Furchen und Schollen
die Krähe singt
aus dem Geäst
unter ihrem Gefieder
ihr letztes Gebet
hinter dem Fenster
im Dunkeln
auf dem Tisch
brennt eine Kerze
ihr Licht
in ein müdes Gesicht
der Traum wartet
im Schatten
damit der Mensch
sich dem Schlaf ergibt