Samstag, 6. September 2025

Am Ende des Sommers

 Zur Mittagszeit 
hopsen junge nackte Frauen
die Strasse vom Freibad
mit den Kindern
die Strasse hinab
nach Hause

ihr Hinterteil
haben mit einem gelben
Plastikverschluss abgedeckt

ein Feriengast wundert sich
versucht in einem alten Hotel
unterhalb des Dorfes
im Untergeschoss 
sich der Ruhe hinzugeben

ein junges Paar
kommt dem Gast 
im Raum näher

mit einer Häme
möchte er beide 
auseinander bringen

der Partner lächelt
umarmt seine Freundin
die sich vor Zwietracht fürchtet


Freitag, 5. September 2025

Mittelpunkt

 Mir bleibt als einfacher Mensch nichts anderes übrig, mich um die sogenannte Wahrheit,  dem eigenen wahren Selbst mich drehend, von dem ich den Mittelpunkt nie erreichen werde.

Zur Weltlage

 Jeder Mensch mache sich, über sich selbst und die Welt die eigenen Gedanken. Das eigene Urteil, muss keinen anderen Menschen beeindrucken. Deswegen muss niemand, der sich zur Weltlage Sorgen macht, vom Grössenwahn befallen sein.

Gott in uns


Leonardo Boff



Wir erleben derzeit einen Konflikt verschiedener Bewusstseinszustände, der die Tiefe der Widersprüche offenbart, die unsere Existenz auf der Erde prägen. 

Kommentar:

Der Mensch hat die Aufgabe, seine Widersprüchlichkeit, zur Welt; in sich selbst aufzudecken. 

Niemand kann leugnen, dass wir Zeugen einer neuen Phase der Menschheit und der Erde sind: des unaufhaltsamen Prozesses der Planetarisierung. Alle Völker verlassen ihr jahrtausendealtes Exil, angefangen in Afrika, und finden sich an einem einzigen Ort wieder, in unserem gemeinsamen Zuhause, der Erde. Es ist eine feststehende Tatsache, dass wir auf einem einzigen Planeten leben und keinen anderen haben.

Kommentar:

Wir sind nicht der Autor unseres Lebens selbst. Wir sind nicht im Besitz der Erde und uns als Kreatur neben anderen Lebewesen im hier und jetzt der Welt.

Diese Realität geht jedoch nicht mit dem natürlichen und eigentlichen Bewusstsein einher. 

Kommentar:

Bewusstsein kann niemand den lebendigen Natur absprechen.

Dieses wäre planetarisch. Viele haben sich ihm bereits angeschlossen, aber nicht viele. Die große Mehrheit ist sich ihrer Nationalität noch immer bewusst. Die Europäische Union könnte als Beispiel dienen, indem sie eine einheitliche Währung, einen Reisepass, einführt, der für alle Länder innerhalb der Union gültig ist. Nationale Grenzen bilden jedoch nach wie vor den ultimativen Bezugspunkt. Der Einzige, der vielleicht planetarisches Bewusstsein bewiesen hat, war Xi Jinping, als er eine „einzige globale Schicksalsgemeinschaft“ vorschlug.

Zitat:

Zu den wichtigsten Ereignissen des 20. Jahrhunderts, die das globale Bewusstsein beeinflussten, zählen die Gründung des Völkerbundes, die Unterzeichnung des Kellogg-Briand-Pakts, die Gründung der Vereinten Nationen und die Schaffung des Bretton-Woods-Systems .

Kommentar:

Die idealistischen Zielsetzungen, werden durch die Ablehnung der universellen, unteilbaren, absoluten Menschenwürde, durch die Vetomächte wirkungslos.

CHINA
AUCH DREI JAHRE NACH UNO-BERICHT: KEINE AUFARBEITUNG DER VERBRECHEN GEGEN DIE MENSCHLICHKEIT IN XINJIANG
-
China: Unterdrückung ohne Unterlass
Anhaltende Unterdrückung in Xinjiang und Tibet; Freiheiten in Hongkong weiter eingeschränkt

Die chinesische Regierung sollte Uigur*innen und andere zu Unrecht inhaftierte Personen unverzüglich freilassen, die beiden nationalen Sicherheitsgesetze Hongkongs aufheben, unabhängigen Beobachter*innen Zugang zu Tibet und Xinjiang gewähren und inhaftierte Menschenrechtsverteidiger*innen in ganz China aus der Gefangenschaft entlassen, so Human Rights Watch


CHINA

Die Menschenrechte werden in China mit Füssen getreten: Todesstrafe, Folter, Umerziehungslager, Einschränkung der Meinungsfreiheit, Medien- und Internetzensur sowie die Unterdrückung ethnischer Minderheiten in Tibet oder Xinjiang sind Beispiele dafür. Die Proteste in Hongkong für Demokratie seit 2019 werden massiv unterdrückt.

In den 90ern musste Dolkun Isa seine Heimat Ostturkestan (chine­sisch Xinjiang) in China verlassen und lebt seitdem in Deutschland im Exil. Im Interview spricht der Präsident des Uigurischen Weltkongres­ses über die aktuelle Situation.

Jorge Mario Bergoglio lehnt die Todesstrafe ab, er hat sich entschieden für die Abschaffung Todesstrafe eingesetzt.



Es besteht ein Spannungsverhältnis zwischen zwei Bewusstseinszuständen: dem zeitgenössischen, das behauptet: „Meine Heimat ist die Erde; die Seele kennt keine Grenzen; kein Leben ist fremd.“ 

Kommentar: 

Die Heimat ist im Menschen selbst. Die Seele leibt und lebt, in jedem Menschen, an dem Ort, wo der Mensch steht und lebt. Durch die Entwicklung des Lebens, hat sich der Stammbaum des Lebens verzweigt, von Kreatur zu Kreatur, zur Vielfalt voneinander getrennt.

Und dem anderen, das gerade überwunden wird und auf den Westfälischen Frieden von 1648 zurückgeht, der die Grenzen und die Souveränität der Nationen festlegte.

Kommentar:

Zwischen dem Du und dem eigenen Dasein. Menschen sind durch den eigenen Körper, hin zum Nächsten, voneinander getrennt. 



Es ist eine unbestreitbare Tatsache: Das Coronavirus hat die Souveränität der Nationen missachtet. Es überschritt alle Grenzen und betraf den gesamten Planeten. Ähnliches geschah mit der Finanzkrise von 2008, die die Weltwirtschaft über alle nationalen Grenzen hinaus in Mitleidenschaft zog.

Kommentar:

Jede Pandemie, sowie der Grössenwahn der Tyrannei, überwindet todbringende Weiten. 

Wir bewegen uns auf die Etablierung einer globalen Governance zu, die auf der Annahme basiert, dass globale Probleme globale Lösungen erfordern und dass die Erde wahrhaftig unser gemeinsames Zuhause darstellt, wie es in der Erd-Charta (2003) und in Papst Franziskus‘ Laudato Si: Über die Sorge für unser gemeinsames Zuhause (2015) bekräftigt wird.

Kommentar:

Es gibt kein gemeinsames Zuhause. Das Dach unter dem die Menschheit eng aneinander stehen müsste; die Mächtigen würden ihren Platz, gegen die Schwachen und Unterdrückten behaupten.



Trotzdem dauern unzählige Territorialkonflikte zwischen Israel und den Palästinensern, zwischen Russland und der Ukraine sowie die Konflikte im Jemen, in Syrien, Myanmar und afrikanischen Ländern wie Nigeria, Sudan, Somalia und Burkina Faso an. All diese höchst tödlichen Konflikte zeugen von einem fehlenden oder eingeschränkten Bewusstsein für die Erde als unser gemeinsames Zuhause. Ausgehend von diesem Bewusstseinsniveau wird die ausgrenzende Behauptung von Nationalitäten irrelevant und überholt. Heute ist es die extreme Rechte mit ihrem Populismus, die nationale Identitäten gegen Multikulturalismus bekräftigt.

Kommentar:

Den Kaiser des Himmlischen Friedens, will sich zur neuen Weltordnung, mit seinen autokratischen Freunden, als Nabel der Welt sehen.

Wegen des Fehlens dieses planetarischen Bewusstseins hätte UN-Generalsekretär António Gutérrez im Februar 2023 erklären können: „Die Regierungen tun nicht genug, um das Katastrophenrisikomanagement zu verbessern, und lassen die Menschheit weitgehend unvorbereitet auf das Kommende. Der steigende Meeresspiegel droht einen Exodus biblischen Ausmaßes auszulösen.“

Kommentar:

Die Migration, in demokratisch geführte Länder, unterstützt durch den Verbund autokratischer Tyrannen, gehört zur „sauberen“ Kriegsführung der Autokraten.

Die Aussagen von Astronauten aus ihren Raumschiffen bestätigten einstimmig: Aus unserer Sicht gibt es keinen Unterschied zwischen Erde und Menschheit. Beide bilden eine Einheit. 

Kommentar:

Zwar lässt die Erde das Leben auf seiner Haut gedeihen. Die Menschen sind dein kleiner Teil der Kreaturen, im Werden und Vergehen.

Große Kosmologen wie Brian Swimme und Thomas Berry stellten zu Recht fest: Der Mensch ist jener Teil der Erde, der in einem fortgeschrittenen Prozess der Komplexifizierung und Verinnerlichung zu fühlen, zu denken, zu begehren, sich zu kümmern und zu verehren begann. 

Kommentar:

Den Tieren, unseren nächsten Verwandten und Pflanzen; sind Gefühle, das Denken und Empfinden, die Fürsorge für andere, sogar ihre Eigenheit von Sprache nicht abzusprechen. Wir sind Natur in der Natur. Der Mensch soll, sein Geschenk, sein Leben in Demut in Ehre behalten. 

Damals traten Mann und Frau, Wesen mit all diesen Eigenschaften, in den kosmogenen Prozess ein.

Kommentar:

Alles Leben untersteht einem kosmologischen, den Gesetzen der Natur entsprechenden Entwicklung Prozess.

Es ist an der Zeit, unser Bewusstsein auf den Lauf der Erde, unseres gemeinsamen Hauses, auszurichten und uns nicht nur als Teil von ihr zu fühlen, sondern auch als den Teil, der fühlt, denkt, liebt, verehrt, sich sorgt und verehrt. Auf diese Weise hätten wir ein planetarisches Bewusstsein erreicht, das zu einer regenerativen Ethik für die verwundete Erde und zu einem lang ersehnten Friedensabkommen zwischen allen Völkern fähig ist, innerhalb des einen gemeinsamen Hauses, in dem die Gesamtheit der Natur und die verschiedenen Kulturwelten sich durch Dialog und Austausch gegenseitig bereichern werden. So wird es auch Gott tun.

Kommentar:

Gott in uns, der uns durch die Seele, im Traum ins Gewissen spricht. Gott tut nicht. Gott hält uns, in uns den Spiegel vor. Neue Erkenntnis, soll, durch die eigene Schattenarbeit, die den ganzen Menschen herausfordert, die Aufgabe sein.



Leonardo Boff schrieb „Wie wir für unser gemeinsames Zuhause sorgen: Wie wir das Ende der Welt hinauszögern können“, Vozes 2024.

Kommentar:

Das Ende der Welt, beginnt wenn ein Mensch stirbt.

Am Dorffest

 Das Zentrum des Dorfes
mit Zeltplanen überdacht

alle Besucher haben 
von irgendwoher 
einen Teller
in eigener Hand

ein Aussenseiter
muss zusehen
wie die Auserwählten
an Tische und auf Bänken
die Teller gefüllt mit Speisen
sich gesellig 
miteinander unterhalten

der Mann verlässt das Grosszelt
stapft mit sauberen Schuhen und Anzug
durch ein durchnässtes Grasland
den Hang hinauf

er möchte ganz am Ende
der Festzelte eine Nische
barfuss mit beschmutztem Gewand
sich zwischen die Leute setzen

an Tischen sitzen
vereinzelte Menschen
die dem Mann 
ihre Abneigung zeigen

jene die sich selbst
an den herum gereichten Platten
an Speisen bedienen

mit einer Gabel 
versucht der Mann 
eine Scheibe Wurst abzuheben
diese kommt ihm abhanden

von der Dorffrauen
werden selbst gebackene
Vanille und Schokolade Kuchen
geschnitten und gereicht

auch davon wird dem Mann
was er gerne hätte
ein Stück Eierkuchen vorenthalten



Donnerstag, 4. September 2025

ohne Nachahmung

 Gewalt von innen und aussen; dem ist der Mensch sein Leben lang ausgesetzt. Die Seele setzt den Spiegel, zwischen innen und aussen. Im Drama der Seele entsteht im Traum ein unnachahmliches Geschehen, dessen Autor der Mensch nicht selber sein kann. 
Seine Aufgabe besteht darin; das was aus dem Kern, durch die Seele vermittelt wird, sich selbst und seine Umfeld besser zu verstehen. Danach sein Handeln neu einzurichten. 
Das Begehren, die Unruhe, seit der Vertreibung aus dem Paradies bleibt bestehen. Der Schattenarbeit fordert den ganzen Menschen heraus. Sie ist nicht damit abgetan; dem Zweifler zu sagen. „Weiche von mir Satan“; danach als Opferlamm, und Sohn des Vaters in alle Ewigkeit, die Menschen von ihren Sünden zu befreien.

die Kälte

 Bunte Papierschnitzel

in den Achselhöhlen 

helfen nicht

die Kälte im Innern

aufzuhalten

genug

 Es ist genug

dröhnt der Choral

über die Orgel

von der Nadel

auf dem Platten-Teller

pfeilschnell

 Den Gedanken

zum unschuldigen

Ding gemacht


damit pfeilschnell

in das Unbewusste

abzutauchen


das Bessere

in der Tiefe

für sich einzufangen

nicht abgeneigt

 Eine Frau 

liegt im Bett

sie sagt 

sie sein noch nicht

geschlechtsreif

aber dem Liebesspiel

nicht abgeneigt

Gott in uns

„Seitdem, die Menschwerdung, bis heute, noch unvollendet, im Gange ist“.

Was versperrt den Weg in den Himmel?

Im Zustand der Todsünde sterben

Keine Reue zeigen
 
Gott bewusst ablehnen

Die Sünde gegen den Heiligen Geist wird als bewusste, hartnäckige und endgültige Ablehnung der Wahrheit und Gnade Gottes verstanden. Es geht um eine vorsätzliche, unbußfertige Haltung, die Gottes Erlösung durch Christus ablehnt, trotz klarer Erkenntnis der Wahrheit.

Paulus schrieb an die Hebräer: Denn wenn wir vorsätzlich sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, gibt es für diese Sünden kein Opfer mehr, sondern nur die schreckliche Erwartung des Gerichts und ein wütendes Feuer, das die Gegner verzehren wird. Wer das Gesetz des Mose verwirft, muss ohne Erbarmen auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin sterben. Meint ihr nicht, dass eine noch viel härtere Strafe der verdient, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten, das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde, verachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat? (Hebräer 10, 26-29)

Kommentar: 

Der Erlöser ist und war mir nie ein persönliches Ereignis.

eröffnet

 Die Ehefrau
eröffnet dem Mann
dass sie eine Frau
aus der Wissenschaft
kennen gelernt habe

beide wollen an etwas
zusammen arbeiten
was neuem Wissen
von Bedeutung sein soll

dem Mann wird nicht klar
was für einen Zweck
die Forschungsarbeit 
vom Inhalt her
zielführend sein kann

er kann sich nicht erklären
wie aus dem Nichts heraus
eine Bindung zu einem 
anderen Menschen entsteht

etwas Neues

 Eine Horde von Menschen
kommen anderen 
auf der Strasse entgegen

ein Mann in der vorderen 
linken Seite hält beim gehen
seine Augen geschlossen

andere sind in Versenkung
mit offenen Augen

eine Frau hinter der Gruppe
führt mit ihrer Stimme
die Menschen an

ein Mann 
aus der Gegenrichtung 
geht auf sie zu
die Frau bleibt stehen

ihre Augen verdrehen sich
sie sagt dem Mann
dass in ihr etwas nicht stimmt

der Mann fordert sie auf
das Abc aufzusagen
sie stoppt bei der Zahl elf

es bedeute ihr
dass das Alte 
durch etwas neues
in ihr zu keimen beginnt

an der Zapfsäule

 Ein alter Volkswagen
steht vor einer Reihe
von Zapfsäulen
an der je 
eine schlanke
Hostess steht

ein Mann dem
dieses Fahrzeug gehört
von dem er nichts weiss
will dass Motorenöl
aufgefüllt haben

eine der Damen 
ist ihm behilflich

sie schraubt den Deckel 
am Verschluss ab

an der Anzeige am Strich
zeigt es ist genug 
von dem Öl da 

trotzdem füllt sie 
darüber hinaus 
nicht die ganze 
Plastikflasche Motorenöl ein

ein Automechaniker
überprüft im Fahrgastraum
die Batterie
er löst den Kabelanschluss
und geht

Mittwoch, 3. September 2025

ergattern und haben

 Der Tyrann in der Festung und sein Freund im Oval Office, spielen ein Spiel zum Aufplustern ihres Grössenwahns; unter der Hoffnung, sie würden, wie alle Autokraten, deswegen nach ihrem Ableben, beim Kaiser des Himmlischen Friedens, eine ewige Unterkunft ergattern und haben.

im Elend

 Zwischen Gewalt
von innen und aussen
will ein Mann
den versteckten Augen
in der Umgebung
beim Wasserlassen
mit hohen Druck
in die nahe Böschung
seine Widerstandskraft beweisen

Dienstag, 2. September 2025

Die Frage nach Gott

 Dem Unbewussten, zur Menschwerdung, die noch im Gange ist, entsprang die Vernunft und der Verstand. Gefühle, und das Getrieben sein, ist  bei allen Kreaturen bekannt. Leben will das Leben weiter entwickeln und geben. Geburt und Tod beenden alles, was der Mensch falsch oder für eine Tatsache gehalten hat. Niemand wurde gefragt, ob sie/er im Leben seinen Platz haben will oder nicht. Nach dem Ableben fällt der Mensch alsbald in Vergessenheit der Nachfolgenden. Die einzige Tatsache ist der Tod. Von Gott zu reden, muss nach eigener Erfahrung nichts jenseitiges sein. Die Wirklichkeit der Seele wird entweder als Verursacher, Vermittler von Dämonen, oder die Ursache von Krankheit (psychische Krankheit); der man mit Exorzismus begegnen und weiteren Praktiken von aussen begegnen muss und soll. Die Seele ist die Vermittlerin des (nicht selbst gemachten Traums) indem der Mensch eine Beobachterrolle, und vielleicht eine Nebenrolle zu spielen hat. Der Träumer ist daselbst nicht der Autor, indem was sich im Drama der Seele abspielt. Durch den Traum vermag der Mensch, sich selbst, mit neuer Einsicht erkennen, damit das Umfeld, in seinem Tun zum besseren wagen. 

von Unbekannt

über die Nacht
wurde dem Fahrzeug
das nicht zu sehen ist
ein Anhänger festgemacht
mit übergrossen Kennzeichen
die im Kleinformat
im Ausland nicht üblich sind

damit soll von Unbekannt
die Reise
über die Grenze
gleich ohne 
Sack und Pack beginnen 

Montag, 1. September 2025

Handlungsstarre

 Den Kürbis
fein geschnitten
dem was dazu gehören soll
daraus eine Mahlzeit
fertig zu stellen

der Angestellte
fängt wieder
von vorne an

Hasnohne das Essen
auf den Tisch
bringen zu können

Sonntag, 31. August 2025

beim Ableben

 Am Tor
vor dem Ableben
kommen die Leiber
von Mächtigen
und Schwachen zusammen

beide erwartet 
die einen sind bereits
vereist 
die Totenstarre

nicht von Bedeutung

 Ein Doktor 
der Informatik
gibt einem einfachen Mann
von seinen Träumen
von denen er nichts verrät Bescheid

er sagt in seiner Gemeinschaft
würden die Träume ausgetauscht

das findet sein Interesse
er möchte wissen 
was daraus folgt

obwohl der Mann
noch nie ein Buch geschrieben
hält er ihm ein Taschentuch entgegen
darin seine Träume veröffentlich 
seinen letzten Traum
kann er im ganzen Buch nicht finden

er übergibt das Buch
das der Akademiker
unter anderen Büchern
auf seinen Nachtisch legt

nach einiger Zeit
voll neugieriger Erwartung

der Mann zieht eine Decke 
über seinen Kopf

er merkt dass keine Mensch
seine Träume 
als ein etwas 
von Bedeutung erachtet 

Der Klient

 Der Klient 
wurde zur Untersuchung
bei einem Zahnarzt
den er nicht kennt
eingeladen

im Untersuchungsraum
warten bereits Leute

der unbekannte Arzt
sagt dem Neuankömmling
er sei erst 
auf acht Uhr angemeldet

was die Badewanne 
im Raum zu tun hat
versteht er nicht

der Mann weiss nicht
wie er die restliche Zeit 
vertreiben soll

er hat noch eine weitere
Verabredung für seine
zwei Mädchen 
deren Gemütszustand
ihm Mühe bereiten

die Zeiten der Vereinbarungen
kommen ihm in Erinnerung
er kann beide nicht
auf den Punkt einhalten

in der Stadt sucht der das Haus
von drei Frauen auf
die sich mit dem Gemütszustand
von Menschen in Not befassen
der Stadtteil liegt noch im Dunkeln

der Mann fragt nach
wo er das Haus 
die angesehenen Frauen
die eine gute Arbeit machen
aufsuchen könnte

das Stadtbild hat sich 
seit seinem letzten Besuch verändert

eine Frau auf der Strasse
gibt ihm Antwort
dass er das Gesindel
nicht aufsuchen sollte

Samstag, 30. August 2025

Fasten brecchen

 Vom Tal
hinauf zum Berg

die Verstorbene
hackt Holz
für den grossen
geschwärzten
Kupferkessel

draussen
vor der Hütte

der Nachfahre
bezwingt zweimal
den schmalen Pfad

er senkt seinen Kopf
über den Kessel
darin spiegelt sich
zwischen den Dämpfen
sein Gesicht

er kostet mit dem Löffel
die Brühe
der Tag erwacht
er weiss nicht
wie ihm ist

Angst

 Die Angst
im Traum
vom Tod
übermannt
zu werden

Freitag, 29. August 2025

ohne etwas

 Eine Frau ist

bei einem Ehepaar 

auf Besuch

sie zieht sich aus


faltet eine Folie

über sein Gemächt

fordert den Mann auf


die Ehefrau 

schaut dem Akt zu

verlässt die beiden

ohne etwas 

schlussendlich

 Vor dem Haus

kommt einem Mann

eine Frau entgegen

er möchte sich

ihr anschliessen


sie weist ihn ab

sie weiss wohin

das schlussendlich führt

viel zu teuer

 Der Vermieter

lässt sein altes Haus

neu aufrichten


grosse Fenster

weite Räume

die Sicht

hinab in die Stadt


ein Handwerker meint

es sei viel zu teuer

dass es sich nicht lohnt

Geschenk

 Das Leitbild  
von dem was ein Geleit 
dem Menschen 

der daran glaubt 
wird dicht gedrängt 
in Buchstaben 
auf dem Papier 
für alle 
mit deutlicher Schrift verankert 

der eigene Schatten läuft hinterher
er wird sich ein lebenslang 
an den Meister klammern 

dem Schlimmsten 
da dies jedem zukommt 

dem Tod 
kann niemand entrinnen

das Leben  
in allem 
Ist ein Geschenk

Den Kosmos

 Pilze 
Bakterien
Viren
von der Haut
den Organen
auf die Waagschale gelegt

damit den 
selbstständigen Kosmos
in den Zellen

besser beurteilen 
zu können
 

Donnerstag, 28. August 2025

Alltag

 Ja, die eigene Vergangenheit und die der Vorfahren liegen in uns, verankert fest. Niemand  muss die göttliche Komödie; und J. W. Von Goethe, Faust I und II gelesene haben. Das Drama der Vergangenheit und das; im hier und jetzt der Wirklichkeit, spielt sich in der Seele jedes Menschen ab. 

Im Traum ist der Mensch nicht der Autor er selbst. Er ist im Traum der Beobachter, darin er nur eine Nebenrolle zu spielen hat. Der Mensch kann durch das, was der Traum ihm, und das Es ihm, quer durch seine Gedankenwelt, ins Gewissen redet, zu neuer Einsicht kommen. 

Somit kann er sich, vor allem vor sich selbst, gegen die eigene Barbarei, bevor sie im Alltag Früchte trägt, bewusst entgegen stellen.

die rechte Hand

 Ein Kunstfotograf 
auf der Suche
nach einem Sujet

ihm wird die Auswahl
sich an die Weltbesten
zu halten dargeboten

die Auswahl 
in verscheiden Nischen
im Ausstellungsraum
zu besuchen
sich ihrem Stil 
annähern zu können

er sucht sich
ein etwas was ihm entspricht
ihm fällt 
die Entscheidung schwer

ein verblasster 
ewiger Held des Westens
auf dem Plakat
zur rechten
hält ihn in Bann
die Nische hält ihn
rundum gefangen

sein Fotoapparat
baumelt an seiner rechten Hand
 



Mittwoch, 27. August 2025

Gehörschwäche

 zur Untersuchung
der Gehörschwäche
wird ein Mann aufgeboten

die Hausärztin 
hat dem Klienten
den Standort
ihres Berufskollegen
genau erklärt

der Mann findet sich 
in einer Grossstadt 
auf der Suche
nach dem Arzt wieder

er weiss nicht
ob er die Strassenbahn
nehmen soll
dann geht er zu Fuss
durch die Stadt

er denkt darüber nach
dass er nach dem Untersuch
am Kiosk eine Bratwurst
gerne kaufen würde

er erinnert sich
dass der Weg zum Ohrenarzt
in der Kleinstadt
nicht weit 
von zuhause weg 
zu finden ist

er überquert eine Strasse
er ist spät dran
er öffnet die ganz 
mit Glas eingefasste Tür

der Vorraum 
die Möbel im Biedermeier Stil
auf dem Sofa 
eine grün leuchtende Schrift
mit der Aufschrift besetzt

aus den Räumlichkeiten
dahinter kommt ein 
gravitätischer schwarz gelockter 
mit schwarzer Hornbrille 
der Arzt begrüsst den Mann
mit Namen

er begutachtet 
zwei verschiedene Hörgeräte
die der Klient
mitgebracht hat

die der modernen Zeit
das eine oder das andere
angepasst werden müssten

der Mann zieht sich um
geht dreimal dazwischen
in ins Stadtbad

zuletzt häufen sich 
die Kleider 
sie liegen alle auf einem
Biedermeier Sessel
bis er halbnackt
auf die Untersuchung wartet