Dienstag, 9. September 2025

nicht eindeutig

 In einer

mittelalterlichen Festung

hohen Steintürmen

lateinischen Inschriften


ein Durchfahrender wird

zweimal zu seinem Wesen

als Wehrhafter 

Gottgläubiger überprüft


unter anderen

bleibt der Entscheid

im Grossen Saal

der Würdenträger offen


ob er ins Innland

weiterreisen darf

nicht eindeutig beschlossen

all ein

 Die Zeit

mahnt

der Traum

ging vorbei

er liess

den Träumer

in seinem Schmerz

allein

Die Deutungshoheit

 Der Traum vermittelt durch die Seele, hält mir den Spiegel vor, wie ich mich, zu mir selbst und den anderen verhalte; in die ich nicht hineinsehen kann. Den Traum eines anderen Menschen kann ich nicht deuten, nicht verstehen. Jeder Mensch soll durch die Traumbotschaft, zu neuer Einsicht kommen, zur neuen Tat das Bessere wagen.

Die Ernte

 Die Ernte

des Traums

verschliesst

das wahre Gesicht

mit einem luftigen Bild

das die Wirklichkeit

verschleiert

auf dem Rücken

 Der Vater

soll ein Kinderspielzeug

das nicht gebraucht wird

inmitten der Stadt

in eine Nische setzen


der Sohn wird

den Diebstahl

bei der Versicherung melden


unschlüssig gehorsam

legt er das Ding 

am Stamm 

eines Baums nieder


er trägt ein riesigies

schwarzes Bild

nach Hause

auf seinem Rücken

Das Leben

 Das Leben ist so, wie wir uns darin einrichten.

Köpfe

 Rostfreie Sensen 
aufgehängt
zur Hand 


damit Männer

Unschuldigen

 

deren Köpfe

abschlagen können

Trotzdem

 Das Kind will nicht

trottet trotzdem

hinter der Mutter nach

Die Reise

 Die Landkarte

im Spiegel

der Seele

zeigt auf

wohin 

die Reise geht

Ohne Predigt

 Jeder Mensch soll mit seiner eigenen Schattenarbeit beginnen, bevor er eine Predigt über die Bösen anderen verbreitet.

machtlos

 Der Mensch ist nicht der Autor seiner Träume. Die Seele vermittelt die Botschaft der Träume in jedem Menschen. Zu dem, wie ihn Natur, „Träume sind ein Naturereignis“ umgibt, zu neuer Einsicht kommen kann, dementsprechend zu handeln. Der Mensch ist Natur in der Natur. Mit der Angst; wenn der Mensch das Fürchten gelernt hat, das Geheimnis des Lebens in Demut; die universelle, unteilbare, absolute Menschenwürde zu achten versteht, das Leben rund um ihn selbst; sein Leben als Geschenk, in allem, was von innen und von aussen auf ihn zukommt annimmt. Das absolute Böse ist dem Menschen nicht zugänglich. Gewalt, von aussen, hat keine Macht, im Kern der Menschen. 

Das Urteil

 Das absolute Böse ist dem Menschen nicht zugänglich. Zitat: Die Banalität des Bösen. Darum musste er sterben. Dieses Urteil macht den Menschen zum Ding, zur Sache, mit der jedes Urteil, nach dem mosaischen Gesetz, unter Zeugen gerechtfertigt ist.

Der Krieg

 Der Hass
aus dem die Kriege entstehen

ein Brief an den fahrenden Zug
mit einem Gruss an Menschen
in die Nähe der Front geheftet 

Raketen und Drohnen
über einen ganzen Kontinent

die Gewehrsalven
bis in das letzte freie Gebiet

im Schutz zwischen
unbewohntem Gebiet
in tiefen Tälern und Wäldern
mit der Flucht
das eigene Leben zu retten

Montag, 8. September 2025

Die Rechtfertigung

 Die Sitte und das Brauchtum, rechtfertigt jedem, der davon abstinent ist, auf die Pauke zu hauen.

endgültig

 Zeit in zwei Teile getrennt, damit das gleiche, ein Wort, beim Gegenüber ein Echo, in der Vergangenheit der Zukunft, hervorruft und auslöst. Dazwischen Geschichten, die sich nahtlos, zwischen Zeiten; die sich gleichzeitig berühren, den Zweifel, in der Bedeutung des, hin und her Gesagten, endgültig, im hier und jetzt nicht mehr widersprechen müssen.

Die Rache

 Die Seele macht sich nichts 
aus der Rache 
der Geschlechter 
sie treibt den Menschen an 
Leben weiter zu geben

mit dem Tod

 Jeder Mensch, ist nicht der Autor, der Botschaft, der Träume selbst. 
Jeder Mensch, trägt das Leben mit sich herum. 
Mit dem Tod, stirbt endgültig seine Welt.

Der Mensch als Sache und Ding

 Das absolute Böse ist dem Menschen nicht zugänglich.
Die tagtägliche Arbeit am eigenen Bösen, die Aufgabe.

Zitat: Hanna Arendt
Die Banalität des Bösen. Darum musste er sterben.

Kommentar:
Bevor das Urteil, zur Exekution fällt. Hat der Gerechte und Gute, den Bösen anderen zum fassbaren Ding gemacht.

Sonntag, 7. September 2025

Die Führung

 Der Vorgesetzte

wird am nächsten Tag

seinen neuen

Arbeitsplatz 

aufsuchen


noch setzt er sich

dem Mitarbeiter

auf den Schoss


verspricht ihm

seine Anliegen

nicht zu vergessen


er ist von einer 

neuen Einsicht


zur Führung 

von Menschen

überzeugt

Der Kühschrank

 Der Kühlschrank

tropft aus


seiner Tür

die Pflege

soll ein anderer

übernehmen 

aus dem Staub

 Ein Mann

will der Frau Pfarrer

erklären warum er

gegensätzlich glaubt

sie hat sich längst

aus dem Staub gemacht

Das Leben

 Das Leben trägt jeder Mensch mit sich herum.

ohne zu erörtern

 Der Kantor
kommt entsetzt
über einen radikalen Politiker
zur Probe seiner Sänger

die ihm Nahstehenden
raunen im verständnisvoll zu

einer will wissen 
was und warum ihn
welches Ereignis ihn bedrückt

der Kantor beginnt 
den den Gesang
mit einem selbst 
erfundenen Psalm

die Sänger sollen
zuhinterst in der Kirche
in den Bänken stehen

der Mann der ihn 
nach seinem Befinden gefragt
kommt in seiner Stimmlage 
im Bass nicht tief genug hinab

Samstag, 6. September 2025

Der Einkauf

 Ein geiziger Ehemann
kauft schwarze Mieder 
er bedient sich 
an der Auslage 
zwei Paar
dazu ein Bustier
mit schmalem Körbchen

abdanken

 Am Arbeitsplatz

jedes Stück

herbeigebracht


neu eingekleidet passt

die Unterhose

die zum Nahkampf taugt


in die Mitte

auf dem Sessel


für Arbeitnehmer

die bald 

abdanken müssen


Das Vergessen

 Das erwachsen
werdende Kind

hat sich 

der Männermacht

hingegeben


die ihn mit Haut 

und Haar umfängt


dass er nur

die höchsten Stufen

zu erreichen

im Sinne hat


den Lebensweg

den Berg hinauf


Erwartungen

dem Gegenstück

ins Gesicht 

zu schauen


bleibt Ihm

da unten 

in der Großstadt 

sein vergessenes 

Gewissen zurück

kleine Brote

 Es sind 

kleine Brote 

vor dem eigenen

Lebensabend

zu backen

Am Ende des Sommers

 Zur Mittagszeit 
hopsen junge nackte Frauen
die Strasse vom Freibad
mit den Kindern
die Strasse hinab
nach Hause

ihr Hinterteil
haben mit einem gelben
Plastikverschluss abgedeckt

ein Feriengast wundert sich
versucht in einem alten Hotel
unterhalb des Dorfes
im Untergeschoss 
sich der Ruhe hinzugeben

ein junges Paar
kommt dem Gast 
im Raum näher

mit einer Häme
möchte er beide 
auseinander bringen

der Partner lächelt
umarmt seine Freundin
die sich vor Zwietracht fürchtet


Freitag, 5. September 2025

Mittelpunkt

 Mir bleibt als einfacher Mensch nichts anderes übrig, mich um die sogenannte Wahrheit,  dem eigenen wahren Selbst mich drehend, von dem ich den Mittelpunkt nie erreichen werde.

Zur Weltlage

 Jeder Mensch mache sich, über sich selbst und die Welt die eigenen Gedanken. Das eigene Urteil, muss keinen anderen Menschen beeindrucken. Deswegen muss niemand, der sich zur Weltlage Sorgen macht, vom Grössenwahn befallen sein.

Gott in uns


Leonardo Boff



Wir erleben derzeit einen Konflikt verschiedener Bewusstseinszustände, der die Tiefe der Widersprüche offenbart, die unsere Existenz auf der Erde prägen. 

Kommentar:

Der Mensch hat die Aufgabe, seine Widersprüchlichkeit, zur Welt; in sich selbst aufzudecken. 

Niemand kann leugnen, dass wir Zeugen einer neuen Phase der Menschheit und der Erde sind: des unaufhaltsamen Prozesses der Planetarisierung. Alle Völker verlassen ihr jahrtausendealtes Exil, angefangen in Afrika, und finden sich an einem einzigen Ort wieder, in unserem gemeinsamen Zuhause, der Erde. Es ist eine feststehende Tatsache, dass wir auf einem einzigen Planeten leben und keinen anderen haben.

Kommentar:

Wir sind nicht der Autor unseres Lebens selbst. Wir sind nicht im Besitz der Erde und uns als Kreatur neben anderen Lebewesen im hier und jetzt der Welt.

Diese Realität geht jedoch nicht mit dem natürlichen und eigentlichen Bewusstsein einher. 

Kommentar:

Bewusstsein kann niemand den lebendigen Natur absprechen.

Dieses wäre planetarisch. Viele haben sich ihm bereits angeschlossen, aber nicht viele. Die große Mehrheit ist sich ihrer Nationalität noch immer bewusst. Die Europäische Union könnte als Beispiel dienen, indem sie eine einheitliche Währung, einen Reisepass, einführt, der für alle Länder innerhalb der Union gültig ist. Nationale Grenzen bilden jedoch nach wie vor den ultimativen Bezugspunkt. Der Einzige, der vielleicht planetarisches Bewusstsein bewiesen hat, war Xi Jinping, als er eine „einzige globale Schicksalsgemeinschaft“ vorschlug.

Zitat:

Zu den wichtigsten Ereignissen des 20. Jahrhunderts, die das globale Bewusstsein beeinflussten, zählen die Gründung des Völkerbundes, die Unterzeichnung des Kellogg-Briand-Pakts, die Gründung der Vereinten Nationen und die Schaffung des Bretton-Woods-Systems .

Kommentar:

Die idealistischen Zielsetzungen, werden durch die Ablehnung der universellen, unteilbaren, absoluten Menschenwürde, durch die Vetomächte wirkungslos.

CHINA
AUCH DREI JAHRE NACH UNO-BERICHT: KEINE AUFARBEITUNG DER VERBRECHEN GEGEN DIE MENSCHLICHKEIT IN XINJIANG
-
China: Unterdrückung ohne Unterlass
Anhaltende Unterdrückung in Xinjiang und Tibet; Freiheiten in Hongkong weiter eingeschränkt

Die chinesische Regierung sollte Uigur*innen und andere zu Unrecht inhaftierte Personen unverzüglich freilassen, die beiden nationalen Sicherheitsgesetze Hongkongs aufheben, unabhängigen Beobachter*innen Zugang zu Tibet und Xinjiang gewähren und inhaftierte Menschenrechtsverteidiger*innen in ganz China aus der Gefangenschaft entlassen, so Human Rights Watch


CHINA

Die Menschenrechte werden in China mit Füssen getreten: Todesstrafe, Folter, Umerziehungslager, Einschränkung der Meinungsfreiheit, Medien- und Internetzensur sowie die Unterdrückung ethnischer Minderheiten in Tibet oder Xinjiang sind Beispiele dafür. Die Proteste in Hongkong für Demokratie seit 2019 werden massiv unterdrückt.

In den 90ern musste Dolkun Isa seine Heimat Ostturkestan (chine­sisch Xinjiang) in China verlassen und lebt seitdem in Deutschland im Exil. Im Interview spricht der Präsident des Uigurischen Weltkongres­ses über die aktuelle Situation.

Jorge Mario Bergoglio lehnt die Todesstrafe ab, er hat sich entschieden für die Abschaffung Todesstrafe eingesetzt.



Es besteht ein Spannungsverhältnis zwischen zwei Bewusstseinszuständen: dem zeitgenössischen, das behauptet: „Meine Heimat ist die Erde; die Seele kennt keine Grenzen; kein Leben ist fremd.“ 

Kommentar: 

Die Heimat ist im Menschen selbst. Die Seele leibt und lebt, in jedem Menschen, an dem Ort, wo der Mensch steht und lebt. Durch die Entwicklung des Lebens, hat sich der Stammbaum des Lebens verzweigt, von Kreatur zu Kreatur, zur Vielfalt voneinander getrennt.

Und dem anderen, das gerade überwunden wird und auf den Westfälischen Frieden von 1648 zurückgeht, der die Grenzen und die Souveränität der Nationen festlegte.

Kommentar:

Zwischen dem Du und dem eigenen Dasein. Menschen sind durch den eigenen Körper, hin zum Nächsten, voneinander getrennt. 



Es ist eine unbestreitbare Tatsache: Das Coronavirus hat die Souveränität der Nationen missachtet. Es überschritt alle Grenzen und betraf den gesamten Planeten. Ähnliches geschah mit der Finanzkrise von 2008, die die Weltwirtschaft über alle nationalen Grenzen hinaus in Mitleidenschaft zog.

Kommentar:

Jede Pandemie, sowie der Grössenwahn der Tyrannei, überwindet todbringende Weiten. 

Wir bewegen uns auf die Etablierung einer globalen Governance zu, die auf der Annahme basiert, dass globale Probleme globale Lösungen erfordern und dass die Erde wahrhaftig unser gemeinsames Zuhause darstellt, wie es in der Erd-Charta (2003) und in Papst Franziskus‘ Laudato Si: Über die Sorge für unser gemeinsames Zuhause (2015) bekräftigt wird.

Kommentar:

Es gibt kein gemeinsames Zuhause. Das Dach unter dem die Menschheit eng aneinander stehen müsste; die Mächtigen würden ihren Platz, gegen die Schwachen und Unterdrückten behaupten.



Trotzdem dauern unzählige Territorialkonflikte zwischen Israel und den Palästinensern, zwischen Russland und der Ukraine sowie die Konflikte im Jemen, in Syrien, Myanmar und afrikanischen Ländern wie Nigeria, Sudan, Somalia und Burkina Faso an. All diese höchst tödlichen Konflikte zeugen von einem fehlenden oder eingeschränkten Bewusstsein für die Erde als unser gemeinsames Zuhause. Ausgehend von diesem Bewusstseinsniveau wird die ausgrenzende Behauptung von Nationalitäten irrelevant und überholt. Heute ist es die extreme Rechte mit ihrem Populismus, die nationale Identitäten gegen Multikulturalismus bekräftigt.

Kommentar:

Den Kaiser des Himmlischen Friedens, will sich zur neuen Weltordnung, mit seinen autokratischen Freunden, als Nabel der Welt sehen.

Wegen des Fehlens dieses planetarischen Bewusstseins hätte UN-Generalsekretär António Gutérrez im Februar 2023 erklären können: „Die Regierungen tun nicht genug, um das Katastrophenrisikomanagement zu verbessern, und lassen die Menschheit weitgehend unvorbereitet auf das Kommende. Der steigende Meeresspiegel droht einen Exodus biblischen Ausmaßes auszulösen.“

Kommentar:

Die Migration, in demokratisch geführte Länder, unterstützt durch den Verbund autokratischer Tyrannen, gehört zur „sauberen“ Kriegsführung der Autokraten.

Die Aussagen von Astronauten aus ihren Raumschiffen bestätigten einstimmig: Aus unserer Sicht gibt es keinen Unterschied zwischen Erde und Menschheit. Beide bilden eine Einheit. 

Kommentar:

Zwar lässt die Erde das Leben auf seiner Haut gedeihen. Die Menschen sind dein kleiner Teil der Kreaturen, im Werden und Vergehen.

Große Kosmologen wie Brian Swimme und Thomas Berry stellten zu Recht fest: Der Mensch ist jener Teil der Erde, der in einem fortgeschrittenen Prozess der Komplexifizierung und Verinnerlichung zu fühlen, zu denken, zu begehren, sich zu kümmern und zu verehren begann. 

Kommentar:

Den Tieren, unseren nächsten Verwandten und Pflanzen; sind Gefühle, das Denken und Empfinden, die Fürsorge für andere, sogar ihre Eigenheit von Sprache nicht abzusprechen. Wir sind Natur in der Natur. Der Mensch soll, sein Geschenk, sein Leben in Demut in Ehre behalten. 

Damals traten Mann und Frau, Wesen mit all diesen Eigenschaften, in den kosmogenen Prozess ein.

Kommentar:

Alles Leben untersteht einem kosmologischen, den Gesetzen der Natur entsprechenden Entwicklung Prozess.

Es ist an der Zeit, unser Bewusstsein auf den Lauf der Erde, unseres gemeinsamen Hauses, auszurichten und uns nicht nur als Teil von ihr zu fühlen, sondern auch als den Teil, der fühlt, denkt, liebt, verehrt, sich sorgt und verehrt. Auf diese Weise hätten wir ein planetarisches Bewusstsein erreicht, das zu einer regenerativen Ethik für die verwundete Erde und zu einem lang ersehnten Friedensabkommen zwischen allen Völkern fähig ist, innerhalb des einen gemeinsamen Hauses, in dem die Gesamtheit der Natur und die verschiedenen Kulturwelten sich durch Dialog und Austausch gegenseitig bereichern werden. So wird es auch Gott tun.

Kommentar:

Gott in uns, der uns durch die Seele, im Traum ins Gewissen spricht. Gott tut nicht. Gott hält uns, in uns den Spiegel vor. Neue Erkenntnis, soll, durch die eigene Schattenarbeit, die den ganzen Menschen herausfordert, die Aufgabe sein.



Leonardo Boff schrieb „Wie wir für unser gemeinsames Zuhause sorgen: Wie wir das Ende der Welt hinauszögern können“, Vozes 2024.

Kommentar:

Das Ende der Welt, beginnt wenn ein Mensch stirbt.

Am Dorffest

 Das Zentrum des Dorfes
mit Zeltplanen überdacht

alle Besucher haben 
von irgendwoher 
einen Teller
in eigener Hand

ein Aussenseiter
muss zusehen
wie die Auserwählten
an Tische und auf Bänken
die Teller gefüllt mit Speisen
sich gesellig 
miteinander unterhalten

der Mann verlässt das Grosszelt
stapft mit sauberen Schuhen und Anzug
durch ein durchnässtes Grasland
den Hang hinauf

er möchte ganz am Ende
der Festzelte eine Nische
barfuss mit beschmutztem Gewand
sich zwischen die Leute setzen

an Tischen sitzen
vereinzelte Menschen
die dem Mann 
ihre Abneigung zeigen

jene die sich selbst
an den herum gereichten Platten
an Speisen bedienen

mit einer Gabel 
versucht der Mann 
eine Scheibe Wurst abzuheben
diese kommt ihm abhanden

von der Dorffrauen
werden selbst gebackene
Vanille und Schokolade Kuchen
geschnitten und gereicht

auch davon wird dem Mann
was er gerne hätte
ein Stück Eierkuchen vorenthalten