Samstag, 25. Juli 2020

Morgentisch

Im Schlaf
entmannt

im erwachen

der Saal
ist aufgeräumt

ich höre
noch die Stimmen
die sich vom
Morgentisch
entfernen

mir bleibt nur
das Wasser 
für den Kaffee
zu wärmen







Samstag, 11. Juli 2020

Das Wasser

Im Schlaf

entmannt


im erwachen

der Saal

ist aufgeräumt


ich höre

noch die

Stimmen

die sich vom

Morgentisch

entfernen


mir bleibt

das Wasser

für den Kaffee

zu wärmen





Ein Plastikhirn

In der Manteltasche

greife ich

ein Plastikhirn

in dunkelgrüner Farbe


an der Garderobe

der Garderobier

gibt mir 

zwei Franken fünfzig 

dafür zurück 


ein Kunde

liest auf ihm

die kleine Schrift


für was es soll

bleibt mir

ein Geheimnis 





Das Mädchen

Das Mädchen

mit dunklem Gesicht


ich sage ihm

dass an einem

zu feinen Ort 

der Stadt 

zu rundlich sei


es legt sich vor

meine Füsse

lässt sich berühren


da formt sich

unter ihrem Lachen

von einer Stimme 

unterstützt


die Schlankheit

im Werden 

zur erwachsenen Frau









Freitag, 10. Juli 2020

Jeden Tag

Ich habe mich 
jeden Tag verliebt
in jemand anderen
mir unbekannten

Jene die mir innen
und von aussen
ein Feuer entfachten

ohne Bindung
und Berührung

tauchen in mir täglich auf
wie damals
in meinem Herzen

Jemand hat sich
vor Jahren
ohne Anspruch auf Nähe
in meiner Seele
sich einverleibt

Was Liebe  ist
weiss nach vierundsiebzig
Jahren noch nicht

Meinen Weg
muss ich mir
in mir 
selber finden




Kein Gesicht

Mit der Aufgabe

dem grossen Geheimnis

der Seele 


an der Arbeit

im Schlaf 

in das Bewusstsein

zu helfen


vielen ist

es auf dem

Papier gelungen


ich konnte ihm 

neben anderem

in der Zeit


kein Gesicht

geben





Unberührt

Früchte 

denen keine

Aufmerksamkeit 

gegeben


liegen

vor uns

unberührt


von Gott

gegeben





Donnerstag, 9. Juli 2020

Gewissheit

Das wirkliche

Leben

rast im

Innern vorbei


durch die

eigene

Haut bis zum

Führerstand

einzusteigen 

vorzudringen


die Suche 

nach Sinn

vertrauter

Gewissheit


vorneweg 

sich selbst

zu wissen


scheitert

am höherem 

Willen





Dienstag, 7. Juli 2020

Wesen

Hohe Wesen

wenig

bewusst

eigenem Sein


wollen

dem Fremden 

in mir


dass er sich

mit einer Frau

mit einfachen

Gesichtszügen


mit ihren dunkeln 

Augenbrauen

vereinige





Das böse Tun

Ein Mitreisender

meint mir


im Land 

des himmlischen

Kaisers


es sei geboten

das böse Tun

zu streichen

zu vergessen









Ein Gelehrter

Ein Gelehrter

zeichnet

auf dem Papier

auf der geteerten 

Strasse


der Schülerin

welche geschaffenen

Worte mit Mist

zu vergleichen 

zu beantworten sind





Bei Nacht

Im Zentrum

der Stadt

bei Nacht


an eine Hausmauer

angebracht


die Lettern

eines Namensvetters 


der sein

jugendliches Gesicht

abwendet




Dem Diktat

Nach meisterlicher

Hand 

die Streu

von Weizen

zu trennen


die Guten 

in der Prüfung

von den

Schlechten

zu trennen


den ganzen

Tag sich

dem Diktat

des Unbewussten


der Schwerkraft

der Seele


ihrer unsichtbaren

Allmacht

unterwerfen





Heldentaten

Die Toten

wollen die

Geschichten

erzählt


nicht

Heldentaten


mein Scheitern

bevor ich

gehen muss





Montag, 6. Juli 2020

Die Arbeit

Die Arbeit

die nicht

getan

wartet 

im Licht

der Vergangenheit

dass ich mich

darum kümmere





Sonntag, 5. Juli 2020

In Dörfern

Der unsichtbare Weg
ist voll von Fusstapfen
des nicht begreifbaren
Gottes

Seit dem Beginn
vor uns den Menschen
unendlicher Zeit

In Dörfern
Städten
der Welt

Er hält inne 
in unseren Träumen
entzündet
in uns das Licht
mit allem 
in unseren Herzen

An uns ist es
seinem Sagen
durch alle Dinge
der Ahnung 
ihn zu verstehen
seinem Wohnsitz
im Unbewussten
sich vor ihm
zu verneigen
im Geiste 
seinem Willen
zu folgen





Samstag, 4. Juli 2020

Alte Wäsche

Neben meiner

Arbeitskleidung

im Waschraum

auf dem Stuhl

liegt jene


der tüchtigeren

Hilfskraft

mit den Berufenen

an der Arbeit 


ich bin

zu spät

unpässlich

ungewaschen


bringe die

alte Wäsche

nicht von mir los





Freitag, 3. Juli 2020

zeitlos

Niemand weiß ihn
Er ist Frau und Mann
Er ist Kind zugleich

Gott wohnt in uns
in unseren Herzen

zeitlos 

spricht er zu uns
in Traum und Gedanken




Der Frischling

Er lässt sich

wie ein 

Haustier

kuscheln


der Frischling

im schwarzem Fell









Der Seele Moment

Wie Wind in der Seele
in Bäumen die Gebete spricht

Ein etwas dass ich
in Worte fassen möchte

Der Seele Moment
umfasst alle Zeit

Nicht dem Genuss
der Ast sein
der sich
vor der Tiefe
der Seele verbeugt

Es sind die Blumen
im Feld
zur Einsicht und Reflexion

Die das Herz
der schweren Aufgabe
des Seins
erleichtern


unbrauchbar

Die Socken

öffnen sich

neben 

der Naht

der Nacht

neu gestrickt

sind sie 

unbrauchbar