Montag, 22. August 2022

Schweiz

Viele Konzerne – auch solche aus der Schweiz – sind für schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden im Ausland verantwortlich: Angélica Choc hat es selbst erlebt. Die 54-jährige wohnt in der Kleinstadt El Estor im Osten Guatemalas, wo die Firma CGN Nickel abbaut. 


Seit vielen Jahren wehrt sich die indigene Bevölkerung von El Estor gegen die Nickelmine – sie verschmutzt die Umwelt und zerstört ihre Lebensgrundlage. Die Bewohner*innen berichten, wie Schwermetalle in den Izabal-See geschwemmt werden und sich Blasen auf den Fischen bilden. Mehrere Menschen starben bereits in den zahlreichen Konflikten mit dem Unternehmen.


So auch Angélicas Ehemann, Adolfo. 2009 griff eine Gruppe des CGN-Sicherheitspersonals Adolfo und andere an, die gegen das Werk protestierten. Damals gehörte CGN noch einem kanadischen Unternehmen. Angélica erinnert sich unter Tränen an das grausame Verbrechen: «Sie haben ihn mit der Machete verstümmelt und dann auf ihn geschossen». 


Im Januar 2021 verurteilte zwar ein guatemaltekisches Gericht den ehemaligen CGN-Sicherheitschef wegen des Mordes an Adolfo. Doch der Konflikt geht weiter. Mittlerweile gehört CGN zur schweizerischen Solway Investment Group mit Sitz in Zug. Angélicas Sohn, Luis, und viele andere in El Estor geben nicht auf und protestieren mutig weiter, obschon sie dabei ihr Leben riskieren.


Solche Vorfälle müssen aufhören. Deshalb macht Amnesty International gemeinsam mit Ihnen so lange Druck, bis die Schweiz ein verbindliches Gesetz für Konzerne erlässt, damit die Menschenrechte von Staaten und Unternehmen überall auf der Welt geachtet werden.

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