Heute Abend spielt die Schweizer Fussballnationalmannschaft der Frauen an der Europameisterschaft gegen Schweden – und in etwas mehr als vier Monaten beginnt die Fussball-Weltmeisterschaft der Männer in Katar. Diese WM führte bereits zu viel Leid. Amnesty International fordert daher abermals von der FIFA, einen Betrag in der Höhe der WM-Preisgelder von 440 Millionen US-Dollar bereitstellen, um Arbeitsmigrant*innen, deren Rechte im Zusammenhang mit den Vorbereitungen der Fussball-Weltmeisterschaft verletzt wurden, zu entschädigen. Zu den Hintergründen: 2010 hatte die FIFA Katar die Austragung der Weltmeisterschaft zugesprochen, ohne im Gegenzug auch nur die geringste Verbesserung der Rechte von Arbeitsmigrant*innen zu fordern. «Da der Weltfussballverband es unterlassen hat, rechtzeitig derartige Gefahren zu verhindern oder zu mindern, trägt die FIFA eine Mitverantwortung und muss entsprechend Wiedergutmachung leisten», sagte Lisa Salza, Verantwortliche für Sport und Menschenrechte bei Amnesty Schweiz. Nach Schätzungen von Amnesty International dürfte die Summe von 440 Millionen Dollar das Minimum sein, um eine Reihe von Entschädigungszahlungen zu decken und Initiativen zum künftigen Schutz der Arbeitnehmer*innenrechte zu unterstützen. Die Gesamtsumme für die Erstattung nicht bezahlter Löhne, die überhöhten und illegalen Vermittlungsgebühren und die Entschädigung für Verletzungen und Todesfälle könnten jedoch höher ausfallen und sollten im Rahmen eines partizipativen Prozesses mit Gewerkschaften, Organisationen der Zivilgesellschaft, der Internationalen Arbeitsorganisation und anderen ermittelt werden. Es mag zu spät sein, um das Leid vergangener Menschenrechtsverstösse zu lindern, aber die FIFA und Katar können und müssen handeln, um Wiedergutmachung zu leisten und weitere Vergehen zu verhindern. Die Entschädigung der Arbeiter*innen, die den Löwenanteil der Vorbereitungen tragen, wäre ein wichtiger Wendepunkt in der Verpflichtung der FIFA zur Achtung der Menschenrechte!
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Mittwoch, 13. Juli 2022
Menschenrechte
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