Sonntag, 26. Juli 2020

Am Fluss

Die Mumie

der schwarzen

Katze


aus dem

braunen Papiersack

gehoben


dort unten

sie selbst

am Fluss


sie in schwarzer

Erde setzen





Die Reise

Die Reise ins Nichts

in ein Land im Innern
dass mit dem Ufer
an die Wirklichkeit von Welt
an die Seele verbunden ist

ich schaue Dich
pflücke Deine Blicke
aus meiner Vergangenheit

Du hast mit Deinem Wesen
mein Dasein in mir
täglich neu besetzt

in meinem Leib
Dein täglich
Deiner süssen Lippen Wort




Hohe See

Meine Seele wandert
durch die Hohe See
verdichtet mir Bilder
der Vergangenheit
und mehr

von der Insel 
zu meinem Bewusstsein
zwischen schäumender
Brandung

hast Du
mit Deinen Augen
von dort 
mein Ichsein 
gebunden gebannt

seitdem bin ich
auf den Wellen
im Salzwasser 
im Licht der 
Sterne der 
mir selbst unauffindbar

der Sonne 
am Tag aufgelöst




In Mutlosigkeit

In Mutlosigkeit
sich selbst
in der 
eigenen Schwachheit
sie auszuhalten
für sich 
in allem
auf eigenem Weg
dem was 
kommen mag
täglich
auf sich nehmen




Eine Träne

Der Frieden
mit sich selbst beginnt
da wo es nichts 
zu lachen gibt

das Unerträgliche
zu schultern
damit es niemand
anders tragen muss

ein Kind weiss
eine Träne
mehr zu schätzen
als ein 
vorgeschobenes Lachen





In der Wirklichkeit

Ich gehe jeden Tag
ob gut ob schlecht mit mir

Niemand kann mir sagen
wo Gott ist als im
Verborgenen in mir

Ich muss mich täglich
kümmern um meine Seele in mir
damit ich mich wirklich in Demut kümmern kann
den anderen in meiner kleinen Welt 

Menschen sind weder absolut gut noch böse
ohne ihre Hilfe wäre ich nicht
das geworden was ich mir bin

Ich will zufrieden sein
dass ich mein Leben habe und leben darf
nicht da wo ich stark bin
meine Schwächen will ich umarmen

Das Glück ist, dass ich eine kurze Spanne
aus der Dunkelheit in meine Zeit erwachen durfte
in den Händen meiner Mutter
in den Händen anderer
die alle, die Bösen und die Guten
die Kinder Gottes sind 

Mein Fehl schmerzt mich täglich
spornt mich an 
meinen Weg zu gehen
so gut ich es vermag und kann

Meine Schwierigkeiten behindern mich
so ich mich nicht ändern kann
die anderen
es geht mir  nicht um Wert und Unwert
ich versuche, wozu ich bestimmt bin
das zu geben, so gut ich es vermag und kann

Ich versuche Gottes Wille in mir 
zu erahnen und ihm zu folgen
so gut ich es, als einfacher Mensch
mit meinen Möglichkeiten
mit meinen Fehlern es mir kann

Gott ist in mir
auch wenn ich ihn nicht sehen
nicht hören kann
so, wie in allen anderen
ist er lebendig
in der Wirklichkeit
der Seele, ist er in uns da








Samstag, 25. Juli 2020

Zuneigung und Widerspruch

Verlorene 

Bekanntschaft


die grauen Haare

hinter der

Fensterscheibe


mein ich


hat sie damals

gemieden 


das nicht wissen

wohin mit sich

in allem angepasst


von Zuneigung

und Widerspruch


den anderen

hilfreich


mit mir selbst

vielleicht später

ins Reine

zu kommen





Morgentisch

Im Schlaf
entmannt

im erwachen

der Saal
ist aufgeräumt

ich höre
noch die Stimmen
die sich vom
Morgentisch
entfernen

mir bleibt nur
das Wasser 
für den Kaffee
zu wärmen







Samstag, 11. Juli 2020

Das Wasser

Im Schlaf

entmannt


im erwachen

der Saal

ist aufgeräumt


ich höre

noch die

Stimmen

die sich vom

Morgentisch

entfernen


mir bleibt

das Wasser

für den Kaffee

zu wärmen





Ein Plastikhirn

In der Manteltasche

greife ich

ein Plastikhirn

in dunkelgrüner Farbe


an der Garderobe

der Garderobier

gibt mir 

zwei Franken fünfzig 

dafür zurück 


ein Kunde

liest auf ihm

die kleine Schrift


für was es soll

bleibt mir

ein Geheimnis 





Das Mädchen

Das Mädchen

mit dunklem Gesicht


ich sage ihm

dass an einem

zu feinen Ort 

der Stadt 

zu rundlich sei


es legt sich vor

meine Füsse

lässt sich berühren


da formt sich

unter ihrem Lachen

von einer Stimme 

unterstützt


die Schlankheit

im Werden 

zur erwachsenen Frau









Freitag, 10. Juli 2020

Jeden Tag

Ich habe mich 
jeden Tag verliebt
in jemand anderen
mir unbekannten

Jene die mir innen
und von aussen
ein Feuer entfachten

ohne Bindung
und Berührung

tauchen in mir täglich auf
wie damals
in meinem Herzen

Jemand hat sich
vor Jahren
ohne Anspruch auf Nähe
in meiner Seele
sich einverleibt

Was Liebe  ist
weiss nach vierundsiebzig
Jahren noch nicht

Meinen Weg
muss ich mir
in mir 
selber finden




Kein Gesicht

Mit der Aufgabe

dem grossen Geheimnis

der Seele 


an der Arbeit

im Schlaf 

in das Bewusstsein

zu helfen


vielen ist

es auf dem

Papier gelungen


ich konnte ihm 

neben anderem

in der Zeit


kein Gesicht

geben





Unberührt

Früchte 

denen keine

Aufmerksamkeit 

gegeben


liegen

vor uns

unberührt


von Gott

gegeben





Donnerstag, 9. Juli 2020

Gewissheit

Das wirkliche

Leben

rast im

Innern vorbei


durch die

eigene

Haut bis zum

Führerstand

einzusteigen 

vorzudringen


die Suche 

nach Sinn

vertrauter

Gewissheit


vorneweg 

sich selbst

zu wissen


scheitert

am höherem 

Willen





Dienstag, 7. Juli 2020

Wesen

Hohe Wesen

wenig

bewusst

eigenem Sein


wollen

dem Fremden 

in mir


dass er sich

mit einer Frau

mit einfachen

Gesichtszügen


mit ihren dunkeln 

Augenbrauen

vereinige





Das böse Tun

Ein Mitreisender

meint mir


im Land 

des himmlischen

Kaisers


es sei geboten

das böse Tun

zu streichen

zu vergessen









Ein Gelehrter

Ein Gelehrter

zeichnet

auf dem Papier

auf der geteerten 

Strasse


der Schülerin

welche geschaffenen

Worte mit Mist

zu vergleichen 

zu beantworten sind





Bei Nacht

Im Zentrum

der Stadt

bei Nacht


an eine Hausmauer

angebracht


die Lettern

eines Namensvetters 


der sein

jugendliches Gesicht

abwendet




Dem Diktat

Nach meisterlicher

Hand 

die Streu

von Weizen

zu trennen


die Guten 

in der Prüfung

von den

Schlechten

zu trennen


den ganzen

Tag sich

dem Diktat

des Unbewussten


der Schwerkraft

der Seele


ihrer unsichtbaren

Allmacht

unterwerfen





Heldentaten

Die Toten

wollen die

Geschichten

erzählt


nicht

Heldentaten


mein Scheitern

bevor ich

gehen muss





Montag, 6. Juli 2020

Die Arbeit

Die Arbeit

die nicht

getan

wartet 

im Licht

der Vergangenheit

dass ich mich

darum kümmere





Sonntag, 5. Juli 2020

In Dörfern

Der unsichtbare Weg
ist voll von Fusstapfen
des nicht begreifbaren
Gottes

Seit dem Beginn
vor uns den Menschen
unendlicher Zeit

In Dörfern
Städten
der Welt

Er hält inne 
in unseren Träumen
entzündet
in uns das Licht
mit allem 
in unseren Herzen

An uns ist es
seinem Sagen
durch alle Dinge
der Ahnung 
ihn zu verstehen
seinem Wohnsitz
im Unbewussten
sich vor ihm
zu verneigen
im Geiste 
seinem Willen
zu folgen