Freitag, 4. Dezember 2015

man-made

The dress
the forest
falls from
the mountains
drilled through
the stone
the country
man-made
in a
empty desert



das Land

Das Kleid
der Wald
fällt von
den Bergen
durchbohrt
der Stein
das Land
von Menschenhand
in eine
leere Wüste



dem Köstlichsten


Darin besteht
menschliche Wärme
dass man nicht
einem Begriffe
den anderen Willen
sich ihm
unterstelle

Einsamkeit
die Langeweile
dem Köstlichsten
zum Gemüt
der Sterne
aus dem All
der Segen

Wenn die Seele
das Gemüt umfasst
das eigene Wesen
berührt und
mit seinem Sagen
mit seinem Reden
das zerbrechliche
Leben beschützt
und bewacht


Darin besteht die Liebe: Dass sich zwei Einsame beschützen und berühren und miteinander reden. Rainer Maria Rilke

d'adieu

La mélancolie éternelle
d'adieu
de idyllique
de la petite enfance



childhood

The eternal
farewell
from dreamlike
childhood



Abschied

Der ewige
Abschied
aus traumhafter
Kinderzeit



paber

sõnad
laua ümber
tõi
mida
pärit kõigi huultel
ilma austus
ees teised
paber
igavesti
kogutavad
soovivad olla



words

words
around the table
handed
which
from everyone's lips
without respect
in front of others
the paper
forever
collected
want to be



für ewig

Worte
um den Tisch
gereicht
die sich
aus aller Munde
ohne Respekt
vor anderen
ins Papier
für ewig
gefasst
sein wollen





vom Übermass

Den Besitzenden und anderen 
ist und war das eigene Hab und Gut 
es zu behalten 
wesentlicher als irgend etwas 
vom Übermass der Dinge 
zu teilen

Kristalle

Der Begriff
von Liebe
braucht Menschen
die auch ohne ihn
Kristalle
im Gemüt
der Seele 
ernten

som en tyv

i dagbogen
barndom
på forkullede skrifttype
fortolke de linjer
af ejendommen
konvertible ansigt
som en tyv
at undvige



evade

In the diary
childhood
on charred font
interpret the lines
to the property
the convertible face
as a thief
evade



ein Dieb

Im Tagebuch
der Kindheit
auf verkohlter Schrift
die Zeilen deuten
um der Eigenschaft
dem wandelbaren Gesicht
als ein Dieb
auszuweichen



der Sinn

Das Leben ist der Sinn 
darin wir sind 
und ihm nicht anders können

Donnerstag, 3. Dezember 2015

Das Klima

Das Klima in der eigenen Seele
spielt da noch weniger eine Rolle 

Ich halte das wichtig 
dass man sich 
um dessen Reinigung bemüht

Mutter Erde

Die Seele ist uns das zu Hause 
der Kosmos das Dach 
und der Boden 
auf dem wir stehen
die Mutter Erde

Das Du

Nur wenn man das eigene Leben in Demut trägt 
wird sich am eigenen Horizont etwas wesentliches ändern 

Das Du in mir empfangen

ein unnützes Wort

Wir müssen die Vielfalt der Natur heiligen 
und den inneren Feind in uns selbst umarmen

Schon ein unnützes Wort
kann fehl gehen

Intelligenz

Man muss seine Feinde lieben 
denn nur sie sagen die Wahrheit 

Ob man jetzt stumm an Intelligenz ist 
oder auch nicht

Das Denken

Die Aufklärung beginnt da
wo man sich selbst
hinter die Schliche kommt

Das Denken 
soll Werkzeug 
des Gemüts 
der Seele sein
und werden

den Erwachenden

Die Langeweile
ist das höchste Gut

Das Vergnügen
der Genuss
den Kindern
ihren Segen

Mit der Langsamkeit
ein Menschenleben
den schweren Stein
immerfort täglich
neu zu heben
das ist den
Erwachenden
das wahre Leben




© Prof. a.D. Dr. Matthias Scharlach
(*1950), selbstständig

zu jedem Ende

Die Zeit
wir sind ihr
anheim gefallen

Wer sich
um nichts kümmert
der ist im Nichts
der Zeit

Das Ziel
der Erfolg
im eigenen Finale
das ist allen
im Wirk
die Wirklichkeit
vom Anfang
zu jedem Ende




© Prof. a.D. Dr. Matthias Scharlach
(*1950), selbstständig

暗影
圖形

自己

往事

防止
並且
一個






turn away

shadow puppets
which are
from the
past
out
turn away
and
a recognition
refuse to




einem Erkennen

Schattenfiguren
die sich
aus der
Vergangenheit
heraus
abwenden
und sich
einem Erkennen
verweigern







in der Ferne

Der Abend
hält an
nur das Schweigen
wird laut
horch wie
der Krieg
in der Ferne
den Frieden
erstarren lässt
es zittern
die Scheiben
vom letzen
Schrei der
Sterbenden





Der Abend horcht an den Scheiben. Laß uns leise bleiben: Keiner weiß uns so. - Rainer Maria Rilke -

Mittwoch, 2. Dezember 2015

sonst nichts

Nichts bleibt der Seele
ausgelöscht
keiner der gelebten Tage
das jungfräuliche
erstirbt beim ersten Atemzug

Geworfen blutig aus
dem Muttermund
unser gemeinsames Gemüt
die Grosse Mutter ihr Kind
die Nabelschnur
von der grossen Seele getrennt

Wir müssen uns nichts haben
als unsere Seele
Leib und Seele blieben uns
bis zu unserem Ende ungetrennt

Wir haben uns nicht
wir wurden nicht gefragt
ob wir das Leben
uns wollen
oder auch nicht
den Stein rollen
täglich mit allem Gewicht
nur das macht Sinn
sonst nichts



Alles auf der Tafel von einem Tag zum anderen auslöschen, neu sein mit jedem anbrechenden Morgen, in einem ständigen Wiederaufleben unserer emotionalen Jungfräulichkeit, das, allein das lohnt die Mühe, zu sein oder zu haben, um zu sein oder zu haben, was wir auf unvollkommene Weise sind.
ernando Pessoa, Das Buch der Unruhe 

nga kalinaw

Ang abo
mao
mainitong
nagpabilin
sa tanan nga mga
sa daghan nga mga pagkoral
ug sa pagdaug
kini
ang
adunay
nga panahon
moabut
dunay mga
sa iyang kaugalingon
sa kamot sa mga tawo
Gihimo sa Suns
walay katapusan nga kalinaw
dad-on sa katawhan




perpetual peace

The ash
is hot
remained
of all the
many fencing
and victories
it will
there will
get the time
there are even
of human hands
made Suns
perpetual peace
bringing humanity




den ewigen Frieden

Die Asche
ist heiss
geblieben
von all dem
vielen Fechten
und Siegen
es wird
da wird
die Zeit kommen
da werden selbst
aus Menschenhand
gemachte Sonnen
den ewigen Frieden
der Menschheit bringen






Mutter

Mutter


Dein Tod
ist die Offenbarung
der eigenen Schritte
in unserem Dasein
zu unserem Sterben
das wir nun demütig
auf uns nehmen
und damit alleine
mündig werden


Weil wir
aus Deinen Händen 
Deinen Augen
für immer entlassen
liegt uns unsere
die Selbstachtung 
als Aufgabe
vor unseren Füssen


Auch ohne 
die bittere Angst
die Furcht
vor dem eigenen Sein
je überwinden 
zu können


Hilde Domin* (1909-2006)
Mutter dein Tod
ist unsere zweite Geburt
nackter hilfloser
als die erste

Weil du nicht da bist
und uns nicht in den Arm nimmst
um uns vor uns selber
zu trösten.

Dienstag, 1. Dezember 2015

ကျုံး

အရာ
ပြန်ကြားချက်
အပေါ်
အဆိုပါ
ကနောက်ဆုံး
ဆိုတဲ့မေးခွန်းကို
တွင်တည်ရှိပြီး
လမျးနား
နီးကပ်
ကျုံး




траншеята

отговорът
в на последното
въпрос
разположен на
страна на пътя
близко
траншеята




of the ditch

The answer
for the last
question
is on
wayside
close
of the ditch




am Wegrand

Die Antwort
auf die letzte
Frage
liegt am
Wegrand
nah
dem Graben




আকাশের

কোন বৃষ্টি
কোনও কোনও
কোনও কোনও
উপর
পৃথিবী
মাধ্যমে
প্রাচীর
আকাশের




falls through

No rain
no picture
not a word
falls through
the wall
of heaven




die Wand

Kein Regen
kein Bild
kein Wort
fällt durch
die Wand
des Himmels




Montag, 30. November 2015

եւ մազերի

Այն Այն
Անգել բարձրանում
է կրծքի
հեռու իր
թեւերի
շոշափում շոշափում
շոշափում մարդկանց դրդում է մեզ
ղեկավարի
եւ մազերի




to head and hair

The fiery
Angel rises
from the breast
spreads its
wings
and contacts
and strips us
to head
and hair




seine Flügel

Der feurige
Engel steigt auf
aus der Brust
breitet seine
Flügel aus
und berührt
und streift uns
an Kopf
und Haaren




no more

kindred
can
change
so that
a common
no more
is possible




Gemeinsames

Verwandtes
kann sich
verändern
so dass
Gemeinsames
nicht mehr
möglich ist










moet jy

in erkenning
jy sal genoem word
moet jy
gesproke woord
nie ontduik




not evade

In recognition
you will be called
one may
spoken word
not evade




gesprochenem Wort

Im Erkennen
wird man gerufen
man darf
gesprochenem Wort
nicht ausweichen






der Bau

Der Tempel
im Innern
kaum am Anfang
der Bau
wird vielleicht
nie fertig
bis dass 
Mitternachtssonne 
scheint

die Augen

Blumen trösten 
uns alle
den Heiligen 
den Verbrecher
den Hasser 
den mit offenen Gemüt
die Kinder die Alten
es sind die Augen
der Grossen Mutter
die unserer 
Seele blühen

ni a pada

Ni ita fèrèsé
awọn gbolohun
awọn ti o ti kọja
ni a pada




in a back

In front of the window
calls the past
in a back




die Vergangenheit

Vor dem Fenster
ruft die Vergangenheit
in ein zurück




Gedanken zur Nacht am Tag

Gedanken zur Nacht am Tag


Der Traum geht durch
die Nacht am Tag
und alles Leid der Welt
er sich fest
in der Seele
gefangen hält

Der Schmerz der Menschen
sammelt er rund 
um den Globus auf
schliesst sie ein
unter unsere grossen Mutterhaut

Der Welt ihr selbst
ihr ist kein Ach
nur wir in unserem Lebenslauf
zur Geburt zum Tode
wir sollen 
wir müssen
das von der Grossen Mutter
ihr geplantes Weh ertragen

Es gibt keiner Rückbesinnung
zum Leid und Schmerz 
und dazu kein 
nur ein versteh

Das Salz von Tränen dass die Kinder weinen
hält uns den Spiegel vor
durch unser ungestilltes 
Sehnen Hoffen und Begehren






Nachtgedanken

Weltenweiter Wandrer, 
walle fort in Ruh.......... 
Also kennt kein andrer 
Menschenleid wie - du. 

Wenn mit lichtem Leuchten 
du beginnst den Lauf. 
schlägt der Schmerz die feuchten 
Augen zu dir auf. 

Drinnen liegt - als riefen 
sie dir zu: versteh ! - 
tief in ihren Tiefen 
eine Welt von Weh......... 

Tausend Tränen reden 
ewig ungestillt, - - 
und in einer jeden 
spiegelt sich dein Bild. 

Frühes Gedicht, 1894 

Rainer Maria Rilke

Zum Fest

Ich war mir gestern
Nur bis heute
Ich singe mir die Weise
Von alten Liedern leise
Die Hoffnung und das Glück
Hab ich anderen verschenkt
Zum Abschied Schritt für Schritt
Die Grosse Mutter
Die mich dahin lenkt
Zum Fest an meinem Finale




Heute geh ich. Komm ich wieder,
Singen wir ganz andre Lieder.
Wo so viel sich hoffen läßt,
Ist der Abschied ja ein Fest.
(1749 - 1832), deutscher Dichter der Klassik, Naturwissenschaftler und Staatsmann
Quelle: Goethe, Gedichte. Ausgabe letzter Hand, 1827. Sprichwörtlich

Wintertag

Wintertag

Mutter, mein Lebensbaum ist nackt
Mein Schatten wirft sich unter Schnee und Eis
Kein Wind taut auf die Wurzeln

Die Früchte fielen mir vom Baum
Der Sonne im Dunst von Nebelschleiern
In denen Deine Geister wohnen

Mein Haus hast Du in mein Gemüt gebaut
Ich steh allein da auf dem Feld
Ich schau mir zu
Durch imaginäre Fensterscheiben
So wird es mir noch lange bleiben
Wenn meine Blätter
Mein Seele fällt 
Zurück in Deinen Schoss

Herbsttag

Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

Rainer Maria Rilke, 21.9.1902, Paris

mit leisem Atem

Ich war schon einmal da
als Deine Augen über mir
an meinen Lippen
auf dem Flugfeld
blasser Striche
mit leisem Atem sie bedeckten