Montag, 5. Dezember 2022

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Die Schweiz ist die weltweit grösste Drehscheibe im Handel von Agrarrohstoffen. Über 50 Prozent des Getreides, 40 Prozent des Zuckers sowie jede dritte Kaffee- und Kakaobohne werden von Schweizer Tradern gehandelt.

Nun zeigt eine Pionier-Recherche von Public Eye auf, dass die Agrarhandelskonzerne im grossen Stil zu Plantagenbesitzern geworden sind. Auf über 550 Plantagen bauen die Händler in Südamerika, Afrika und Asien unter anderem Zuckerrohr, Palmöl und Orangen an. Die von Schweizer Händlern kontrollierten Plantagen umfassen insgesamt eine Fläche von über 2,7 Millionen Hektar. Das entspricht mehr als dem Sechsfachen des gesamten Schweizer Ackerlandes oder 50 Mal der Fläche des Bodensees.

Dabei kommt es zu Vertreibungen, Arbeitsrechtsverletzungen, Abholzung und Landraub.

Auf unserer neuen Website schweizer-plantagen.ch finden Sie eine Weltkarte mit einer Übersicht über die Plantagen sowie zehn exemplarische Fälle von Menschenrechts- und Umweltverletzungen:
zur Weltkarte «Schweizer Plantagen»

Die Missstände im Anbau von Agrarrohstoffen verdeutlichen den politischen Handlungsbedarf. Einmal mehr zeigt sich, dass sich die politische Schweiz vor jeglicher Regulierung dieser risikoreichen Branche drückt.

Für Public Eye,
Roman Bolliger

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